von Aktion Deutschland Hilft
Drei Jahre nach dem Erdbeben haben Hilfsorganisationen für die Menschen in Nepal viel getan, aber es bleibt auch weiterhin viel zu tun. Die Naturkatastrophe hat in dem Himalaya-Staat, wie so oft in Entwicklungsländern, zu einer Kette von Folgeproblemen geführt und bestehende Probleme verstärkt. Die langfristige Überwindung von Armut, Hunger und Migration bleibt auch weiterhin eine der wichtigsten Aufgaben, um die Lebenssituation der Kinder, Frauen und Männer zu verbessern.
Große Herausforderungen beim Wiederaufbau in Nepal
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft leisteten direkt nach dem Erdbeben 2015 Nothilfe und begannen mit dem Wiederaufbau – zum Teil vor dem Hintergrund großer Herausforderungen, die auch heute noch zu Verzögerungen führen. Langwierige staatliche bürokratische Prozesse und der große Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften sind zwei der wichtigsten Faktoren, mit denen Hilfsorganisationen vor Ort bereits seit drei Jahren umgehen müssen.
"Wir unterstützen die Bevölkerung mit Einkommen schaffenden Maßnahmen und Trainingsprogrammen, in denen Menschen lernen können, wie man Häuser erdbebensicher baut. Weitere Beben sind nicht ausgeschlossen, deswegen ist die Katastrophenvorsorge sehr wichtig", sagt Felix Neuhaus, der während des Erdbebens Büroleiter von AWO International war, und heute als Koordinator für die Humanitäre Hilfe tätig ist.
Schon vor der Katastrophe war Nepal eines der ärmsten Länder
Wie auch andere Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft hat AWO International bereits vor 2015 Hilfe in Nepal geleistet. Denn schon vor der Katastrophe war das Land eines der ärmsten der Welt. Etliche Nepalesen verlassen jeden Tag ihre Heimat, um der Armut zu entfliehen und im Ausland Arbeit zu finden. Viele von ihnen geraten auf ihrem Weg in die Hände von Menschenhändlern und Schleppern, welche die verzweifelte Situation der Menschen ausnutzen. Vor allem Frauen und Kinder sind von den Gefahren betroffen.
Und nach den Erdbeben hat sich die Zahl der Betroffenen noch erhöht. Auch hier helfen die Bündnisorganisationen: "Wir leisten Aufklärungsarbeit zu den Themen Menschenhandel und irreguläre Arbeitsmigration, denn viele Menschen verloren nach dem Erdbeben ihr Haus sowie Hab und Gut und versuchten im Ausland Arbeit zu finden, um ihre Familien zu versorgen", so Neuhaus.
Seit 2015 rund 26 Millionen Euro Spenden für die Menschen
Seit dem Erdbeben hat Aktion Deutschland Hilft Spenden in Höhe von rund 26 Millionen Euro für die Menschen in Nepal gesammelt. Von diesen Spenden wurden zum Beispiel Zelte verteilt, sauberes Trinkwasser bereitgestellt und Trümmer entsorgt. Heute bauen die Bündnisorganisationen unter anderem Häuser wieder auf und bilden die nepalesische Bevölkerung zu Maurern aus.
Am 25. April 2015 bebte in Nepal mit einer Stärke von 7,8 auf der Richterskala die Erde. Es folgten wochenlange Nachbeben – das verheerendste am 12. Mai mit einer Stärke von 7,2. Laut der nepalesischen Regierung kamen fast 9.ooo Menschen ums Leben. Mehr als 600.000 Häuser wurden komplett zerstört und Millionen von Menschen verloren ihre Lebensgrundlage.
Die meisten Erdbeben haben ihre Ursache in der Plattentektonik der Erde. Die Erdkruste, die äußerste Schicht der Erde, besteht aus mehreren großen Krustenplatten. Aufgrund von Konvektionsströmen im Erdinneren geraten die Platten in Bewegung, driften voneinander weg oder stoßen zusammen.
Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch und die Spannungen entladen sich in einem Beben. Erfolgt das Beben auf See, kann es gewaltige Tsunamis auslösen.
Die äußere Schicht der Erde besteht aus Platten, die sich jährlich wenige Zentimeter bewegen. Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch.
Die Spannungen entladen sich in einem Beben. Besonders erdbebengefährdet sind also Regionen, die in der Nähe der Plattengrenzen liegen.
Verheerende Erdbeben entstehen vor allem an konservativen und konvergenten Plattengrenzen. Erfahren Sie mehr über Plattentektonik!
Bei jedem Beben werden zerstörerische Kräfte freigesetzt, die sich wellenförmig vom Erdbebenherd ausbreiten. Auf der Erdoberfläche direkt darüber liegt das Epizentrum des Bebens. Dort ist die Zerstörung meist am verheerendsten. Erdbeben, die sich im Meer ereignen, können Tsunamis auslösen.
Die 5 schwerwiegendsten Erdbeben der vergangenen 100 Jahre fanden hier statt: China, Indonesien, Japan und Haiti. Wo weitere schwere Erdbeben verheerende Schäden hinterlassen haben, sehen Sie in dieser Infografik!
Die Stärke von Erdbeben wird mit der Richterskala gemessen. Je nachdem wie viel Energie durch ein Erdbeben in Form von seismischen Wellen ausgesandt wird, reicht die Skala von Minus-Werten bis zu Werten über 9. Ab Stärke 5 wird es gefährlich.
Erdbeben sind jahrtausendealte Phänomene. Schon lange machten die Menschen sich Gedanken über die Ursprünge der unheimlichen Erschütterungen. Oft hatten sie abstruse Vorstellungen von den Geschehnissen im Erdinnern: Unterirdische Winde, elektrische Gewitter im Erdboden, feuerspeiende Drachen, die tief unter der Erde lebten oder der Zorn der Götter – von der Antike bis zum Mittelalter waren alle möglichen Entstehungshypothesen für Erdbeben vertreten.
Die wissenschaftliche Forschung hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Computermodelle können berechnen, wann und wo ein Beben wahrscheinlich ist. Außerdem beobachten Satelliten die Erdbewegungen aus dem All.
Spezielle Geräte, so genannte Seismographen, zeichnen Erdbewegungen auf Papier auf. Und manche Forscher haben beobachtet, dass sich Ziegen, Elefanten oder Vögel vor einem Beben in Sicherheit bringen.
In Deutschland werden jährlich mehrere Hunderte Erdbeben gemessen. Diese sind jedoch meistens so schwach, dass die Menschen sie nicht mitbekommen.
Nur in seltensten Fällen richtet ein Beben in Deutschland größere Schäden an. Das Land liegt mitten auf der Eurasischen Kontinentalplatte, also weit entfernt von Plattengrenzen. Und zu verheerenden Erdbeben kommt es in der Regel dort, wo die Krustenplatten der Erde aufeinandertreffen.
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