von Handicap International
Nach dem Erdbeben vom April 2015 musste der achtjährigen Nirmala ein Bein amputiert werden. Dank ihrer neuen Prothese schöpft sie neuen Mut: Und möchte Schauspielerin auf den Bühnen dieser Welt werden.
Als am 25. April die Erde bebte, war die achtjährige Nirmala gerade zu Besuch in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Die Erschütterungen schleuderten das kleine Mädchen nach draußen, eine Wand stürzte ein, die Trümmer begruben Nirmala unter sich. Rasch wurde sie in das Traumazentrum des Bir Krankenhauses gebracht – für ihr Bein kam aber jede Hilfe zu spät, es musste amputiert werden. Ein großer Schock für sie und ihre Familie.
Doch dank professioneller Hilfe ging es schnell bergauf. Mit unseren Physiotherapeuten machte Nirmala bei vielen Rehabilitationssitzungen mit, erhielt schließlich eine Prothese und ihr Zustand verbessert sich immer mehr. Dabei hilft ihr eine besondere Freundschaft.
Die innige Freundschaft gibt den Mädchen Kraft
Als Nirmala im Krankenhaus ankam, traf sie Khembro, die genauso alt wie sie war und ebenfalls nach dem Erdbeben amputiert wurde. Geteiltes Leid ist halbes Leid: Selten traf dieser Spruch so gut zu, wie bei den Freundinnen Nirmala und Khembro. Gemeinsam nahmen sie an den Rehabilitationssitzungen teil und kamen sich sehr nahe. Mit der Unterstützung von Handicap International erhielten beide im Oktober 2015 eine Prothese. Um richtig mit ihren neuen Beinen umgehen zu können, üben sie fleißig und nehmen an weiteren Reha-Sitzungen teil.
“In den acht Monaten haben beide Mädchen große Fortschritte gemacht. Nirmala ist voller Elan und hat einen starken Willen. Sie gibt Khembro Zuversicht, keine Herausforderung ist zu groß für sie. Ihre innige Freundschaft hilft beim Rehabilitationsprozess enorm“, erklärt Sudan Rimal, Physiotherapeut bei Handicap International.
Träume für die Zukunft
Seit einigen Monaten leben die Mädchen vorübergehend mit ihren Familien in einem Apartment bei Kathmandu. Jeden Tag kommt ein Lehrer und gibt ihnen Privatunterricht. Sie machen Fortschritte und werden wahrscheinlich in wenigen Monaten in die Schule zurückkehren. Nirmala möchte nicht in ihr Dorf im Okhaldhunga Distrikt zurückgehen. Und auch ihre Mutter sieht das so: “Nirmala ist das jüngste von vier Kindern. Sie ist zerbrechlich. Die Region ist zu hügelig. Wie soll Nirmala durch die Gegend laufen? Wir wollen einfach nur, dass Nirmala studieren und eines Tages eine Arbeit findet, mit der sie für sich selbst sorgen kann.“
“Ich werde Schauspielerin!”
Nirmala weiß auch schon genau, wie sie später ihren Lebensunterhalt verdienen wird: "Ich werde Schauspielerin!", antwortet sie fröhlich und mit Stolz in den Augen. Weil sie noch so jung ist, wird Nirmala langfristige Unterstützung brauchen. Alle paar Monate muss ihre Prothese gegen eine neue getauscht werden.
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