von Aktion Deutschland Hilft/TERRA TECH
Als Gita am 3. November 2023 ins Bett ging, war für sie alles wie immer. Es gab Abendessen, danach gingen sie und ihre zwei kleinen Brüder schlafen. Als es fast schon Mitternacht war, war dann plötzlich nichts mehr wie immer.
Ein schweres Erdbeben erschütterte ihr Bergdorf in Nepal, mehr als 150 Menschen starben. Zehntausende Häuser wurden zerstört, Hunderte Menschen verletzt. So wie Gita und ihre Brüder.
Erdbeben Nepal: "Die Wände fielen auf uns"
Gita lebt mit ihrer Familie in Timile, einem kleinen Ort auf der Spitze eines Berges in Nepal. Dort teilte sich die Elfjährige ein Zimmer mit ihren beiden Brüdern – bis das schwere Erdbeben ihr Zuhause in Trümmer legte. "In der Nacht fing alles an zu wackeln, und die Wände fielen auf uns", sagt Gita.
An alles erinnert sich das Mädchen nicht mehr. Aber daran, wie ihr ganzer Körper wehtat und sie sich nicht bewegen konnte. Wie sich die Hände ihres Vaters den Weg durch die Trümmer bahnten und Steine und Geröll wegschoben. Und wie er sie und die Geschwister aus dem Haus brachte.
Dort, wo Gitas Zimmer war, sind nur Berge von Steinen
Am nächsten Morgen bringt der Vater Gita und die beiden Jungs ins Tal. Dort steht ein Krankenhaus, das eine lokale Partnerorganisation von TERRA TECH betreibt. Gita wird untersucht, geröntgt und ihre Verletzungen werden versorgt. Am nächsten Morgen darf die Familie nach Hause.
Dabei hat Gita gar kein richtiges Zuhause mehr. Dort, wo früher das Haus der Familie stand, liegen jetzt Steine, Holzbalken und Geröll. Und dort, wo Gitas Zimmer und ihr ganzer Besitz waren, liegen Berge von Trümmern und Schutt.
Die Nachbeben machen der Familie Angst
Die Familie schläft derzeit draußen unter Zeltplanen. Helfer:innen einer lokalen Partnerorganisation brachten Lebensmittel und Decken. Immer wieder kommt es zu Nachbeben, und sie machen Gita Angst. "Ich möchte wieder in die Schule und keine Angst mehr davor haben", sagt sie.
Die meisten Erdbeben haben ihre Ursache in der Plattentektonik der Erde. Die Erdkruste, die äußerste Schicht der Erde, besteht aus mehreren großen Krustenplatten. Aufgrund von Konvektionsströmen im Erdinneren geraten die Platten in Bewegung, driften voneinander weg oder stoßen zusammen.
Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch und die Spannungen entladen sich in einem Beben. Erfolgt das Beben auf See, kann es gewaltige Tsunamis auslösen.
Die äußere Schicht der Erde besteht aus Platten, die sich jährlich wenige Zentimeter bewegen. Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch.
Die Spannungen entladen sich in einem Beben. Besonders erdbebengefährdet sind also Regionen, die in der Nähe der Plattengrenzen liegen.
Verheerende Erdbeben entstehen vor allem an konservativen und konvergenten Plattengrenzen. Erfahren Sie mehr über Plattentektonik!
Bei jedem Beben werden zerstörerische Kräfte freigesetzt, die sich wellenförmig vom Erdbebenherd ausbreiten. Auf der Erdoberfläche direkt darüber liegt das Epizentrum des Bebens. Dort ist die Zerstörung meist am verheerendsten. Erdbeben, die sich im Meer ereignen, können Tsunamis auslösen.
Die 5 schwerwiegendsten Erdbeben der vergangenen 100 Jahre fanden hier statt: China, Indonesien, Japan und Haiti. Wo weitere schwere Erdbeben verheerende Schäden hinterlassen haben, sehen Sie in dieser Infografik!
Die Stärke von Erdbeben wird mit der Richterskala gemessen. Je nachdem wie viel Energie durch ein Erdbeben in Form von seismischen Wellen ausgesandt wird, reicht die Skala von Minus-Werten bis zu Werten über 9. Ab Stärke 5 wird es gefährlich.
Erdbeben sind jahrtausendealte Phänomene. Schon lange machten die Menschen sich Gedanken über die Ursprünge der unheimlichen Erschütterungen. Oft hatten sie abstruse Vorstellungen von den Geschehnissen im Erdinnern: Unterirdische Winde, elektrische Gewitter im Erdboden, feuerspeiende Drachen, die tief unter der Erde lebten oder der Zorn der Götter – von der Antike bis zum Mittelalter waren alle möglichen Entstehungshypothesen für Erdbeben vertreten.
Die wissenschaftliche Forschung hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Computermodelle können berechnen, wann und wo ein Beben wahrscheinlich ist. Außerdem beobachten Satelliten die Erdbewegungen aus dem All.
Spezielle Geräte, so genannte Seismographen, zeichnen Erdbewegungen auf Papier auf. Und manche Forscher haben beobachtet, dass sich Ziegen, Elefanten oder Vögel vor einem Beben in Sicherheit bringen.
In Deutschland werden jährlich mehrere Hunderte Erdbeben gemessen. Diese sind jedoch meistens so schwach, dass die Menschen sie nicht mitbekommen.
Nur in seltensten Fällen richtet ein Beben in Deutschland größere Schäden an. Das Land liegt mitten auf der Eurasischen Kontinentalplatte, also weit entfernt von Plattengrenzen. Und zu verheerenden Erdbeben kommt es in der Regel dort, wo die Krustenplatten der Erde aufeinandertreffen.
Nepal zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Immer wieder kommt es zu Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Erdrutschen. Stark betroffen sind dann häufig die abgelegenen Bergdörfer.
Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in Nepal vor Ort und stärken mit lokalen Partnern die Widerstandsfähigkeit der Menschen – so wie TERRA TECH.
Erdbeben Nepal: Danke für Ihre Hilfe!
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