Mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Handicap International sind in Nepal im Einsatz, um die Verletzten des Erdbebens vom 25. April 2015 zu versorgen. Außerdem bereitet die Organisation den Aufbau einer Logistikplattform vor, um den Transport von humanitären Hilfsgütern in alle betroffenen Distrikte zu unterstützen.
In der vergangenen Woche hat Handicap International in vier Krankenhäusern in Katmandu mehrere hundert Patientinnen und Patienten behandelt. Die Organisation hat den Bedarf an physischer Rehabilitation von Verletzten geprüft und in die Wege geleitet. Rollstühle, Krücken, Gehstützen und weitere orthopädische Hilfsmittel wurden verteilt und die PatientInnen wurden, je nach Bedürfnis, an passende Hilfseinrichtungen überwiesen. Außerdem plant die Organisation psychosoziale Betreuung und Nachsorge der verletzen oder operierten Menschen, um bleibende Behinderungen zu vermeiden.
Handicap International hat humanitäre Hilfsgüter nach Nepal eingeflogen und identifiziert momentan die Einsatzgebiete mit dem größten Bedarf. Mobile Teams werden in entlegene Gegenden entsandt, um die Opfer der Katastrophe sofort mit dem Nötigsten zu versorgen, z.B. mit Nothilfe-Sets, Zelten und Decken sowie Hygiene-Sets. Außerdem prüft Handicap International die Transportmöglichkeiten für humanitäre Güter und plant den Aufbau einer Logistikplattform, die allen Hilfsorganisationen zur Verfügung stehen wird, um sie beim Transport von Materialien und Hilfsgütern zu unterstützen.
„Der Aufbau und Betrieb einer Logistikplattform ist momentan oberste Priorität für Handicap International in Nepal. Wir müssen den Transport von humanitären Hilfsgütern in alle vom Erdbeben betroffenen Gebiete sicherstellen. Damit wollen wir unter anderem gewährleisten, dass die Hilfe die Bedürftigsten erreicht, z.B. Menschen in besonders abgelegenen Gebieten, Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen“, erklärt Susanne Wesemann, Geschäftsführerin von Handicap International Deutschland.
Handicap International war eine der ersten Hilfsorganisationen, die nach dem verheerenden Erdbeben Soforthilfe für die Verletzten leistete. Inzwischen sind mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort im Einsatz, darunter Nothilfefachkräfte, die im Lauf der letzten Woche zur Unterstützung der Teams eintrafen. Handicap International arbeitet seit 15 Jahren in Nepal, insbesondere in den fünf Rehabilitationszentren des Landes. Außerdem ist die Organisation aktiv in der Katastrophenvorsorge und Erdbebennotfallplanung. Handicap International hat umfassende Erfahrung in der Versorgung von Erdbebenopfern, wie z. B. nach dem Erdbeben in Haiti 2010. Zu den Fachgebieten der Organisationen gehören die Versorgung und Nachsorge von Knochenbrüchen und Rückenmarksverletzungen, Orthopädie in Notsituationen sowie die Ausstattung von Amputierten mit Prothesen.
Über 6.600 Menschen starben bei dem Erdbeben, das Nepal am 25. April erschütterte, mehr als 14.000 Menschen wurden verletzt. Über 8 Millionen Menschen sind von den Folgen der Katastrophe direkt betroffen.
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