Schnelles Eintreffen von humanitärer Hilfe „eine Frage von Leben oder Tod“
Der Versorgungsnotstand in Nepal wird nach Einschätzung der internationalen Hilfsorganisation World Vision für viele Menschen immer dramatischer. Mehr als acht Millionen Nepalesen, darunter 940.000 Kinder, sind auf Lebensmittel, Wasser und Notunterkünfte angewiesen. Doch die Versorgungswege sind weiterhin nur begrenzt benutzbar.
„Mehrere Tage nach dem schweren Erdbeben tickt die Uhr für die Hilfsbedürftigen“, sagt Philipp Ewert, Einsatzleiter von World Vision in Nepal. „Für viele ist das rechtzeitige Eintreffen humanitärer Hilfe jetzt eine Frage von Leben oder Tod“.
Erste Hilfsgüter hat World Vision verteilt
205 Mitarbeiter der Organisation versuchen im Himalaya derzeit unter schwierigen Rahmenbedingungen, Hilfe zu den Menschen zu bringen. „Unsere Leute haben Decken und Planen verteilt und schlafen selbst in Zelten.“
Die Hilfsorganisation hatte schon vor dem Erdbeben 1.000 Zeltplanen und 600 Wolldecken auf Lager, die in den Stunden nach dem Unglück in Bahktapur, einer der am schlimmsten betroffenen Regionen, verteilt werden konnten.
Schwierige Bedingungen vor Ort
Doch Nachschub gelangt nur schleppend nach Nepal. Ein bereits mit Hilfsgütern der Organisation beladenes, von der UN koordiniertes Transportflugzeug aus Dubai konnte nicht landen, weil schwere Flugzeuge seit gestern keine Landeerlaubnis mehr auf dem Flughafen von Katmandu erhalten. „Wir packen jetzt auf leichtere Flugzeuge um“, sagt Daniel Ginsberg, Leiter Logistik bei World Vision Deutschland.
World Vision hat auch damit begonnen, auf dem Landweg Material aus Indien nach Nepal zu bringen. „Die Bedingungen für Fahrzeuge sind keineswegs ideal, in einige Fällen sogar gefährlich“, berichtet Philipp Ewert.
World Vision-Erkundungsteams, die in entlegene Gebiete aufgebrochen sind, kommen wegen zerstörter Straßen und Treibstoffmangel nur schwer voran. Viele Gemeinden sind derzeit nur zu Fuß oder mit Hubschraubern erreichbar. Die nepalesische Regierung verfügt über eine begrenzte Anzahl Hubschrauber, die jedoch immer noch vorrangig für die Bergung von Verletzten genutzt werden.
Hilfsprojekte für 100.000 Menschen geplant
Sobald der Nachschub eintrifft, will die Kinderhilfsorganisation nach und nach 100.000 Menschen (20.000 Haushalte) mit dem Nötigsten versorgen, darunter Erste-Hilfe-Paketen, Schlafmatten, Decken, Wasser, Material für den Bau von Notunterkünften und Kinderschutzräumen. Heute wurde in Katmandu bereits ein Kinderschutzraum eingerichtet, zwei weitere folgen am Freitag in Lalitpur.
Der Hilfseinsatz konzentriert sich auf die Gebiete Lamjung, Gorkha, Sindhuli und das Tal von Katmandu. Die Organisation arbeitet bereits an Plänen für langfristige Wiederaufbauprogramme mit dem Schwerpunkt Notfall-Vorsorge und Katastrophen-Vorbereitung (Desaster Preparedness and Desaster Risk Reduction), die im Anschluss an die Nothilfe greifen sollen.
Nepal gilt als eines der ärmsten Länder Asiens. Auf dem Human Development Index (Weltentwicklungsindex) der UN belegt es Platz 145 von 187.
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