Die Krefelderin Katharina Wilkin (31 Jahre) und die Tönisvorsterin Shushan Tedla (33 Jahre) sind schon ein bisschen aufgeregt. Am Sonntag fliegen die beiden action medeor-Mitarbeiterinnen nach Kathmandu. Dort werden sie eine Medikamentenverteilerstelle einrichten und Krankenhäuser, Gesundheitsstationen und mobile medizinische Teams mit Schmerzmitteln, Antibiotika, Verbandsstoffen und chirurgischem Besteck versorgen. „Wir werden auch in die schwer zugänglichen Regionen gehen. Dort warten die Menschen auf medizinische Hilfe“, sagt Katharina Wilkin. Unterstützt werden die beiden Frauen von einheimischen Partnern. „Die Räume für die Medikamentenverteilerstelle stellt uns Don Bosco Society Kathmandu zur Verfügung“, erzählt Shushan Tedla. „Unser Partner freut sich, dass wir kommen und hat schon Freiwillige organisiert, die beim Ausladen und Einräumen der Medikamente helfen. Das sind immerhin insgesamt fast 15 Tonnen.“
Die Pharmazeutin Shushan Tedla und die Projektmitarbeiterin Katharina Wilkin sind ein eingespieltes Team. Sie hatten bereits vor etwa achtzehn Monaten nach dem Taifun Haiyan in Cebu-City auf den Philippinen eine Medikamentenverteilerstelle aufgebaut. „Wir werden auch dieses Mal etwa drei Wochen vor Ort bleiben. Wir hoffen in dieser Zeit, unsere Partner versorgen zu können.“ Die action medeor-Mitarbeiterinnen stellen sich allerdings auf wesentlich schwierigere Bedingungen ein. „Weil die Region sehr bergig ist, und es aufgrund des einsetzenden Monsuns zu Erdrutschen kommen kann, müssen wir damit rechnen, dass einige Orte nur zu Fuß und mit Hilfe von Sherpas erreicht werden können“, ergänzt Wilkin.
action medeor hat seit Beginn des Erdbebens Medikamente und medizinisches Equipment mit einem Gesamtgewicht von zwanzig Tonnen auf den Weg gebracht. Als Mitglied des Aktionsbündnis „Aktion Deutschland Hilft“ stimmt action medeor seine Maßnahmen nicht nur mit den einheimischen Partnern, sondern auch mit seinen Bündnispartnern ab. Morgen startet vom Flughafen Frankfurt-Hahn ein Hilfsflieger von „Aktion Deutschland Hilft“ nach Nepal mit insgesamt 30 Tonnen Hilfsgütern. Dabei ist auch die erste Lieferung mit einem Gewicht von zehn Tonnen für das Medikamentenlager in Kathmandu. Finanziert werden die Medikamente für die Verteilerstelle vom Auswärtigen Amt. Shushan Tedla: „Aufgrund der vielen Anfragen von unseren Partnern vor Ort sind wir auf Unterstützung von staatlichen Institutionen und auf private Spenden dringend angewiesen.“
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