von ASB
Paula hat ihr bestes Kleid angezogen und auch ihren vier Kindern die besten Kleider übergestreift. Schließlich ist heute ein wichtiger Tag für die junge Mutter. Ihre Kinder werden gewogen und gemessen, um festzustellen, ob sich ihr Ernährungszustand verbessert hat. Denn Paula und ihre Familie wohnen in Tituque Abajo, einem abgelegenen Bergdorf in der Nähe der Stadt Olopa in Guatemala.
Tituque Abajo liegt mitten im zentralamerikanischen Trockengürtel. Hier hat es schon lange nicht mehr genug und vor allem nicht zu den richtigen Zeiten geregnet. 2013 begann die Krise und auch 2014 und 2015 hat es nicht genug geregnet. Jetzt sind die Reserven der Familien aufgebraucht und wenn es in der zweiten Julihälfte und im August nichtausreichend regnet, ist die komplette Maisernte für dieses Jahr verloren. Damit steht für die Familien alles auf dem Spiel – auch ihr Leben. „Der Mais hat zwar begonnen zu wachsen, aber wenn er jetzt kein Wasser bekommt, wird er keine Frucht ansetzen und wir können wieder nichts ernten", sagt Paula leise. Für sie und ihre vier Kinder wäre das eine Katastrophe. Denn schon jetzt sind die Kleinen, die zwischen drei und 14 Jahre alt sind, mangelernährt.
Hilfe, die ankommt und Leben rettet
„Ich weiß abends nicht, was ich ihnen am nächsten Tag zu essen geben soll", sagt die junge Mutter. Ihre Kinder sind allesamt zu klein für ihr Alter, haben sehr dünne Gliedmaßen und werden oft krank. „Zum Glück gibt es den ASB. Von ihm bekommen wir etwas zu essen", sagt Paula. Und ihr Mann ergänzt. „Auch, dass wir Saatgut für Mais und Bohnen haben, verdanken wir dem ASB. Denn im letzten Jahr war die Ernte schon so gering, dass wir kein Saatgut zurücklegen konnten, sondern alles essen mussten, um zu überleben."
Schulungen vermitteln wichtige Anbautechniken
Zum Programm des ASB gehört neben den Verteilungen von lebensrettenden Hilfsgütern auch das Wiegen und Messen der mangelernährten Kinder. „Es ist wichtig für uns zu wissen, wie die Lage sich entwickelt", erklärt Alexander Mauz, der als Projektkoordinator des ASB für die Hilfsprogramme in Zentralamerika verantwortlich ist. „Der ASB wiegt und misst die Kinder regelmäßig und dokumentiert ihre Entwicklung. So können wir sehen, ob unsere Hilfe wirklich etwas bewirkt oder ob wir nachjustieren müssen." Außerdem arbeitet der ASB mit den örtlichen Gesundheitsbehörden zusammen und stärkt deren Kapazitäten, damit sie besser auf die angespannte Situation reagieren können.
Bei den monatlichen Terminen in der kleinen Gesundheitsstation in den Bergen können die Kinder gefunden werden, die nicht nur chronisch, sondern akut mangelernährt und vom Verhungern bedroht sind. Diese Kinder bringt der ASB dann in ein therapeutisches Ernährungszentrum, wo sie behandelt und langsam wieder aufgepäppelt werden.
Damit es in Zukunft nicht mehr so weit kommen muss, veranstaltet der ASB regelmäßig Schulungen für die betroffenen Kleinbauern-Familien. Dabei lernen sie, wie sie Terrassen an den steilen Hängen anlegen können und wie sie den Boden bearbeiten müssen, damit auch in der großen Trockenheit etwas wächst.
„Leider sind hier in der Region Techniken wie das Auffangen von Regenwasser oder Tröpfchenbewässerung nicht sehr bekannt", sagt Daysi Gonzáles, die als Sozialarbeiterin die Programme des ASB in der Region leitet. Daher werden auch diese Techniken in Schulungen vermittelt. Außerdem verteilt der ASB große Tanks, mit denen die Familien Regenwasser auffangen können. „Und wir verteilen Eimer, in die wir Kohlefilter einbauen. Das ist eine sehr kostengünstige und effektive Möglichkeit, den Menschen in dieser abgelegenen Region sauberes Trinkwasser zu geben."
Hilfe muss ausgeweitet werden – doch das Geld fehlt
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Leider kann der ASB nicht allen Familien helfen, die von der Hungerkrise im Trockengürtel betroffen sind. „Insgesamt helfen wir mehr als 4.000 Familien in den Ländern des Trockengürtels, also in Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua", erklärt Daysi Gonzáles. „Wir haben die bedürftigsten Familien als Begünstigte ausgewählt. Doch leider gibt es viel mehr Bedürftige als diese 4.000 Familien." Der ASB ruft daher dringend zu Spenden für die von Hunger bedrohten Kleinbauern.
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