von Iris Manner, World Vision
Hunger, Kinderarbeit und Schulabbrüche: Das sind einige der verheerenden Folgen, die El Niño für Kinder im südlichen Afrika hat. Diese Ergebnisse sind in einem aktuellen Bericht mehrerer Kinderhilfsorganisationen zu lesen.
In neun Ländern des südlichen Afrika (Südafrika, Lesotho, Swasiland, Angola, Mosambik, Malawi, Simbabwe, Sambia und der Demokratischen Republik Kongo) hat World Vision gemeinsam mit UNICEF und Plan International die Situation der Kinder analysiert. Dazu wurden Kinderschutzexperten über ihre Erfahrungen mit Kindern in den Regionen befragt.
Kinder leiden unter Nahrungs- und Wassermangel
Der aktuelle Bericht zeigt, dass die Gesundheit der Kinder stark unter Nahrungs-und Wassermangel leidet. Aber auch die Armut wächst zunehmend. Viele Kinder gehen deshalb nicht mehr zur Schule und müssen arbeiten, oft außerhalb ihrer Heimatorte. Auch viele Eltern müssen ihre Familien verlassen. Konflikte um Ressourcen nehmen zu und zwingen mehr Menschen zur Flucht.
„Es scheint, dass dem Wohl der Kinder bei schleichenden Katastrophen wie El Niño zu wenig Priorität beigemessen wird“, sagt Rudo Kwaramba, World Vision-Regionalleiterin für das südliche Afrika.
Zwangsheirat von Kindern für Nahrung
Wie sehr das Leben von Kindern negativ beeinflusst wird, zeigt auch das Schicksal der 14-jährigen Ines in Mosambik. Als ihre Familie nichts mehr zu essen hatte, musste sie einen um Jahre älteren Mann heiraten. „Ich wollte das nicht, ich wollte weiter zur Schule gehen“, sagt sie. Als er begann, sie zu schlagen, rannte sie davon.
Ergebnisse der Studie
- Migration von Kindern – Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass Nahrungsmittelmangel einer der Hauptgründe für Migration sei, gefolgt von Dürre und dem Fehlen von Wasser.
- Kinderarbeit – Mehr als die Hälfte der befragen Experten beobachtete, dass Kinderarbeit seit dem Beginn von El Niño stark gestiegen sei. Betroffen sind vor allem Jungen.
- Bildung – Die Schulabbruchrate sei ebenfalls gestiegen, das berichteten fast 80 Prozent der Befragten. Alleine in einer Provinz in Simbabwe mussten 6.000 Kinder die Schule verlassen, um ihren Eltern im Haushalt oder bei der Arbeit auf den Feldern zu helfen.
„Wir denken immer, Wasser und Nahrung sind die wichtigsten Dinge. Und es stimmt auch: Ohne sie können wir nicht überleben. Aber dazu gezwungen zu werden, die Schule abzubrechen und zu heiraten, beendet das Leben der Kinder auf eine andere Art und Weise“, ergänzt Kwaramba.
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