von SOS Humanity
Die Seenotrettungsorganisation SOS MEDITERRANEE Deutschland tritt ab 1. Januar 2022 unter einem neuen Namen auf: Als SOS Humanity will sich die 2015 in Berlin gegründete Organisation für mehr Menschlichkeit im Mittelmeer einsetzen. Bis Sommer 2022 wird sie ein neues, schnelles Schiff, die Humanity, in den Rettungseinsatz bringen, um mehr Menschen vor dem Ertrinken zu retten.
Unterstützung von Bündnisorganisationen
AWO International und ADRA, Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft, unterstützen die Hilfsorganisation.
"Der Name SOS Humanity signalisiert, dass die Menschlichkeit auf dem Mittelmeer unterzugehen droht", erklärt die Geschäftsführerin Maike Röttger. "Als SOS Humanity reagieren wir auf Notrufe, retten Menschen aus Seenot und leisten humanitäre Hilfe. Die in diesem Jahr mehr als 1.500 im zentralen Mittelmeer ertrunkenen Kinder, Frauen und Männer sind eine humanitäre Katastrophe und ein politischer Skandal. Deshalb ist unser neuer Name auch Mahnung und Appell an die Politik und die Bürgerinnen und Bürger Europas, das Sterben nicht hinzunehmen."
Rettungseinsatz geht mit neuem Schiff weiter
Basierend auf der Erfahrung aus sechs Jahren ziviler Seenotrettung auf dem zentralen Mittelmeer will SOS Humanity mit einem neuen, besonders schnellen Schiff die zivile Rettungsflotte gezielt ergänzen und mehr Menschen vor dem Ertrinken retten. "Die Anschubfinanzierung des neuen Schiffes, der Humanity, ist dank zahlreicher Spenden aus der Zivilgesellschaft gesichert", sagt Projektleiter Till Rummenhohl. "Sobald wir das Schiff gekauft haben, wird der Umbau zum Rettungsschiff beginnen, denn wir wollen bis Mitte 2022 damit im Einsatz sein."
Während sich an der Art der zukünftigen Rettungseinsätze mit der Humanity sowie den Werten und Zielen der Organisation wenig ändern soll, will diese in Zukunft ihre politische Arbeit an Land deutlich verstärken: "Seit Jahren bezeugen zivile Seenotrettungsorganisationen, wie mit der Finanzierung der libyschen Küstenwache durch die EU auf dem zentralen Mittelmeer geltendes Völkerrecht gebrochen wird", sagt Geschäftsführerin Maike Röttger.
SOS Humanity fordert politischen Kurswechsel
"Als SOS Humanity werden wir diese Missstände klar und deutlich anprangern. Weil wir Menschenleben nicht nur auf See, sondern auch an Land retten müssen, werden wir politische Entscheidungsträger für die Einhaltung des Seerechts und der Menschenrechte in die Verantwortung nehmen."
Die von dem Kapitän und Historiker Dr. Klaus Vogel als SOS MEDITERRANEE Deutschland gegründete Organisation zieht nach sechs Jahren des zivilen Rettungseinsatzes nun als SOS Humanity Bilanz.
"Es reicht nicht, rein humanitär zu retten und damit die tödlichen Folgen einer verfehlten Migrationspolitik abzumildern", sagt Maike Röttger. "Deshalb fordern wir von der neuen deutschen Bundesregierung, sich mit Nachdruck für einen politischen Kurswechsel einzusetzen. Die inhumane Abschottungspolitik der EU muss beendet werden. Die Finanzierung der libyschen Küstenwache, die Flüchtende auf hoher See abfängt und rechtswidrig nach Libyen zurückbringt, muss eingestellt werden. Denn damit umgehen die EU-Staaten ihre rechtlichen Verpflichtungen und leisten Beihilfe zu Völkerrechtsbruch."
Tausende Tote im Mittelmeer seit 2014
So wurden dieses Jahr über 32.000 flüchtende Menschen nach Libyen zurückgeschleppt, wo die meisten in menschenunwürdigen Internierungslagern Folter und anderen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind. Während es bis heute kein europäisches Seenotrettungsprogramm gibt, sind seit 2014 über 18.700 Schutzsuchende an Europas Außengrenze im zentralen Mittelmeer gestorben. "Das kann und muss die EU verhindern", betont Maike Röttger.
Die Bündnisorganisationen AWO International und ADRA werden SOS Humanity weiterhin unterstützen.
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