von World Vision
Heftige Monsun-Regenfälle haben das größte Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch überschwemmt. Große Teile des Lagers stehen unter Wasser, Erdrutsche haben Hütten zerstört. Im Lager Cox's Basar leben etwa eine Million Rohingya aus Myanmar, die vor knapp zwei Jahren der Verfolgung in ihrer Heimat Myanmar entkommen sind. Die internationale Hilfsorganisation World Vision - Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft - ist im Einsatz.
"Zum Glück haben wir intensiv den Einsatz planen können", sagt Rachel Wolff, Leiterin der humanitären Arbeit von World Vision in Cox's Basar. "Wir bereiten uns seit sechs Monaten auf die Monsunzeit vor. Jetzt zahlt sich die Vorsorge aus."
World Vision arbeitet mit Flüchtlingen zusammen
Wolff erklärt, dass ihre Organisation im vergangenen November 15.000 Männer und Frauen unter den Flüchtlingen eingestellt hat, um durch den Ausbau der Infrastruktur das Katastrophenrisiko zu reduzieren. Sie bauten ein Dutzend Brücken, befestigten Straßen von Hand und stützten erdrutschgefährdete Hänge über die weitläufigen Lager.
Der Einsatz hat sich nach ihren Angaben gelohnt. Trotz der Überschwemmungen konnten World Vision und andere NGOs den Zugang zu den Lagern erhalten, um den Flüchtlingen Nahrungsmittelhilfe und andere dringend benötigte Dienste zu leisten.
Trotz Überschwemmungen ist die Versorgung möglich
"Viele Straßen in den Lagern sind wasserdurchflutet und voller Schlamm, aber wir kommen durch", sagt Wolff. World Vision liefert weiterhin täglich 800 Kindern zusätzliche Lebensmittel, um die Unterernährung zu verhindern und zu behandeln. Die World-Vision-Lager für Nahrungsmittelhilfe bleiben geöffnet, wo täglich 2.000 Flüchtlinge kommen, um Gutscheine gegen frisches Obst und Gemüse einzutauschen. Trotz einiger Schäden sind die 42 Gemeinschaftsküchen der Organisation in Betrieb. Bis zu 1.000 Mütter kochen hier jeden Tag Essen für ihre Familien.
World Vision: "Die Sicherheit von Kindern hat oberste Priorität"
Kinder sind besonders während des Monsuns gefährdet. "Die Sicherheit von Kindern hat bei uns oberste Priorität", sagt Wolff. Die Mitarbeiter von World Vision schulten Tausende von Eltern, wie sie ihre Familien bei extremen Wetterverhältnissen schützen können und was zu tun ist, wenn Kinder bei einem Sturm verloren gehen oder getrennt werden. Elf Kinderbetreuungszentren von World Vision werden als Treffpunkte für die Gemeinschaft dienen.
Meteorologen prognostizieren für die nächsten fünf Tage sintflutartige Regenfälle, die wahrscheinlich weitere Erdrutsche und Überschwemmungen in den Lagern auslösen werden. Flüchtlinge, die in provisorischen Unterkünften auf bröckelnden Hängen leben, sind zunehmend mit der Gefahr konfrontiert, dass ihre Häuser einstürzen.
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