von Aktion Deutschland Hilft
Sie leben in überfüllten Camps oder harren unter freiem Himmel aus. Über 400.000 Menschen flüchteten aus ihrer Heimat Myanmar (ehemals Birma) vor eskalierender Gewalt ins benachbarte Bangladesch. Im Kampfgebiet Rakhine State in Myanmar kann derzeit kaum humanitäre Hilfe geleistet werden.
Sigmar Gabriel ruft zu Spenden auf
"Es handelt sich hier um eine verheerende humanitäre Katastrophe. Hunderttausende Menschen suchen Schutz und benötigen akut Hilfe. Daher unterstütze ich ausdrücklich den Spendenaufruf von Aktion Deutschland Hilft für die Flüchtlinge in Myanmar und Bangladesch", sagt Bundesaußenminister Sigmar Gabriel, Kuratoriumsvorsitzender des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft.
"Die Organisationen des Bündnisses sind in Myanmar und Bangladesch zum Teil seit langer Zeit tätig und können auch unter den erschwerten Bedingungen Hilfe leisten", urteilt Gabriel. Sie versorgen die Menschen medizinisch, verteilen Nahrungsmittel und stellen Unterkünfte bereit.
Der Monsun verschäft die Lage
80 Prozent der Schutzsuchenden sind Frauen und Kinder. So auch Sahara Begum und ihr ein Monat altes Baby. "Wir haben keinen Platz zum Leben, kein Geld. Wir haben gar nichts", sagt sie. Ihr Mann wurde während der gewalttätigen Auseinandersetzungen in Myanmar getötet.
Der starke Monsunregen in Bangladesch verschärft die Lage: Ohne Dach über dem Kopf sind die Flüchtlinge dem Starkregen schutzlos ausgeliefert. Zudem drohen die ohnehin überfüllten Camps zu überschwemmen. Die Sorge vor Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden könnten, steigt damit täglich.
Was sind die Hintergründe der humanitären Krise?
- Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar (ehemals Birma) gehören die Rohingya zur muslimischen Minderheit und sind seit 1982 Staatenlose.
- Im August kam es in der Region Rhakine erneut zu Kämpfen zwischen dem Militär und einer Rebellengruppe der Rohingya.
- Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte sprach von Satellitenbildern, die zeigten, wie Dörfer niedergebrannt und fliehende Zivilisten erschossen würden. Mittlerweile hat die Regierung in Myanmar den Flüchtlingen humanitäre Hilfe in Aussicht gestellt.
- Sowohl in Bangladesch als auch in Myanmar müssen Hilfsorganisationen registriert sein, um humanitäre Hilfe leisten zu können.
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft stehen auf keiner Seite der Konfliktparteien, sondern helfen unabhängig von ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit notleidenden Menschen.
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Doch nicht nur ihr Zuhause hat Sahara Begum verloren, sondern auch ihren Mann: nur einen Monat nach der Geburt des gemeinsamen Kindes, einem kleinen Mädchen. Er wurde in Myanmar getötet, nachdem dort Gewalt im Bundesstaat Rakhine ausgebrochen war. Als auch das Haus der Familie angegriffen wurde, floh Sahara Begum mit ihrem Baby.
Ein weiterer Flüchtling aus Myanmar ist Hossain. Er floh mit seiner kleinen Tochter und anderen Dorfbewohnern. Auf ihrer Flucht nach Bangladesch haben sie drei Tage den Kämpfen ausweichen müssen, ehe sie sich in Sicherheit bringen konnten. "Unsere Häuser wurden dem Erdboden gleichgemacht, Leute wurden getötet", berichtet Hossain nun.
Am meisten wünsche er sich nun sauberes Trinkwasser, eine Latrine und eine Plane für das Dach. "Wenn es regnet, werden wir alle nass", sagte der Mann mit seiner kleinen Tochter im Arm gegenüber Mitarbeitern von World Vision.
Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder
Nach Einschätzung eines Expertenteams der UN benötigen die Menschen in Bangladesch nun vor allem Notunterkünfte, Nahrung, sauberes Wasser und Sanitäranlagen. Zudem müssen Menschen mit akuten Verletzungen medizinisch versorgt werden. Wichtig sind auch kindgerechte Unterkünfte für die mehr als 200.000 Kinder. Sechs von zehn Flüchtlingen aus Myanmar sind Kinder. 80 Prozent der 400.000 Flüchtlinge sind Frauen und Mädchen. Und die Zahl steigt täglich.
Auch Lal floh mit seinen sieben- und achtjährigen Kindern (Mitte) aus Myanmar. Der Vater schlief mit ihnen mehrere Tage auf der Straße, bevor sie ein improvisiertes Flüchtlingscamp erreichten. Für die nächsten Tage und Wochen fehle es ihm am Allernötigsten. Er fragt sich: "Wie ernähre ich bloß meine Kinder?"
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