von ADRA Deutschland
Scharf und süß sind sie - die Zwiebeln der Bäuerin Tadelech Fikre in Äthiopien. In ihrer Hütte stehen mehrere Kisten voll mit Gemüse und sogar mit Äpfeln. Alles stammt von ihren eigenen Feldern und Bäumen.
Vor Kurzem war Ernte. Auf dem Tisch liegen Zwiebeln, frischer Salat und Karotten, rötlich-dunkle Erde klebt noch daran. "Meine Familie endlich wieder mit Obst und Gemüse versorgen zu können, macht mich glücklich", sagt die Witwe Tadelech Fikre, die vier Kinder zu versorgen hat. "Wir sind seitdem alle viel gesünder." Sie gehört zur Ethnie der Gurage, hier sind es die Frauen, die das Land bestellen, Viehzucht und Ackerbau betreiben. So ist es Sitte.
"Endlich bringt die trockene Erde wieder Früchte"
Tadelech Fikre lebt im Landkreis Eza in der Mitte des Landes. Die meisten Menschen hier leben von der Landwirtschaft. Aufgrund fortschreitender Erosion, dem Mangel an Wasser und den damit verbundenen schlechten Ernten herrscht jedoch seit sieben Jahren Nahrungsmittelknappheit. Viele Menschen müssen hungern.
Seitdem aber ADRA gemeinsam mit 50 alleinerziehenden Frauen Obst- und Gemüsegärten angelegt und dafür ein Wasserversorgungssystem installiert hat, hat sich die Ernährungssituation für diese Familien deutlich verbessert. "Endlich bringt die trockene Erde wieder Früchte", freut sich Tadelech Fikre.
"In einer Schulung haben wir gelernt, wie man durch Tropfbewässerung Wasser spart, wann die richtige Aussaatzeit ist und wie wir Saatgut haltbar lagern", berichtet sie weiter. "Wir haben Setzlinge und Saatgut bekommen, die genau zu unseren Böden passen: Zwiebeln, Kohl, Möhren, Kopfsalat und kleine Apfelbäume."
Den Frauen schenkt das neue Wassersystem mehr Zeit
Zudem freut sie sich, dass sie und die anderen Frauen durch das neue Wassersystem nicht mehr so viel Zeit damit verbringen müssen, Wasser aus weit entfernten Quellen herbeizuschleppen. 2012 startete das Projekt. Seither konnten die Familien die Erträge ihrer Grundnahrungsmittel bis zu 50 Prozent steigern. Die Familien essen ganzjährig abwechslungsreich und bekommen nun ausreichend Kalorien am Tag.
Die Felder und Apfelbäume produzieren sogar einen Überschuss an Früchten, den die Frauen in kleinen Läden verkaufen können, die eigens dafür eingerichtet wurden. Mit Hilfe des eingenommenen Geldes können sie Rücklagen bilden und damit Ernteausfälle bei Dürren überbrücken.
Tadelech Fikre: "Ich verkaufe meine Produkte, aber ich gebe auch einen Teil meiner Ernte an Verwandte und Nachbarn, die keine Gemüsegärten haben. Somit profitieren auch andere von unserem Erfolg."
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