Weltweit leiden bis zu 828 Millionen Menschen unter Hunger. Klimakrise, Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine verschärfen die Not massiv. Ihre Spende hilft!
Infografik: So hängen Krieg & Hungersnöte zusammen
Jahrzehntelang ging die Zahl der Hungernden zurück – nicht zuletzt seit Beginn des Krieges in der Ukraine steigt sie wieder. In dieser Infografik erfahren Sie die Zusammenhänge.
Die Krise wirkt sich weltweit auf Lieferketten und Märkte aus – besonders im Globalen Süden sind die Folgen spürbar. Dort treffen die aktuellen Preissteigerungen auf:
- Abhängigkeit vieler Staaten vom Globalen Norden – häufig ein koloniales Erbe
- Armut, geringere Wirtschaftskraft und fehlende staatliche Hilfen
- Hunger und in vielen Ländern verbreitete Unter- und Mangelernährung
"Für die Menschen [in der Ukraine] bringt jeder Tag neues Blutvergießen und Leid, und für die Menschen auf der ganzen Welt droht der Krieg, zusammen mit den anderen Krisen, eine noch nie dagewesene Welle von Hunger und Elend auszulösen, die ein soziales und wirtschaftliches Chaos nach sich ziehen wird."
UN-Generalsekretär António Guterres, Sommer 2022
Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten und gilt als Kornkammer der Welt. Russland und die Ukraine produzieren zusammen ein Drittel des weltweit gehandelten Weizens.
Ukraine & Russland: Kornkammer der Welt
Aufgrund des Krieges in der Ukraine können derzeit Millionen Tonnen Getreide nicht ausgeführt werden. Transportwege sind versperrt, Felder liegen brach oder sind vermint.
Neben Getreide spielen die beiden Länder eine wichtige Rolle als Lieferanten von Speiseölen, Düngemitteln und Kraftstoff. Auch diese Güter sind schlechter verfügbar.
Inflation: Warum steigen die Preise?
Schon die Folgen der Corona-Pandemie waren und sind enorm. Seit 2020 konnten viele Felder nicht bestellt werden. In Ländern wie Somalia, Kenia, Äthiopien und Afghanistan kommen Dürren hinzu: eine Folge des Klimawandels.
Knappere Güter führen dazu, dass Lebensmittelpreise in schwindelerregende Höhen steigen – und Nahrung für viele Familien unerschwinglich wird.
Hunger durch Klimawandel & Preissteigerungen
Gleichzeitig können Kleinbäuer:innen ihre Felder aufgrund der Trockenheit nicht mehr bewirtschaften wie zuvor. Der Boden wird unbrauchbar, es fehlt an Wasser, Nutzvieh verendet. Die Ärmsten trifft es am härtesten.
Im Jahr 2021 lag der Weizenpreis bei etwa 200 Euro pro Tonne. Innerhalb der ersten Kriegswoche stieg der Weizenpreis auf 400 Euro – und lag zwischenzeitlich sogar noch höher.
Die steigenden Preise haben auch Folgen für Hilfsorganisationen.
In Sierra Leone etwa sind die Preise für alle Kraftstoffe bereits Anfang des Jahres um mehr als 35 Prozent gestiegen. Dadurch könnte es laut Expert:innen aus unserem Bündnis künftig schwieriger werden, Hilfsprojekte umzusetzen – etwa in ländlichen und abgelegenen Regionen, die schlecht erreichbar sind.
Auch Hilfsgüter werden infolge der Inflation teurer: Nahrungsmittel und Hygieneartikel teils um 30 Prozent. Das heißt: Humanitäre Organisationen können mit den gleichen Mitteln immer weniger Güter einkaufen und damit weniger Menschen unterstützen.
Für viele akute Krisen fehlt das Geld, um Leid zu lindern und Leben zu retten. Danke, dass Sie mit einer Spende helfen.
Die Verknappung der Güter allein reicht jedoch nicht als Erklärung. Der Krieg in der Ukraine hat auch Einfluss auf andere Faktoren, die die Weltmarktpreise nach oben treiben. Etwa gestiegene Energiekosten.
Der Zusammenhang: Landwirtschaft erfordert grundlegend viel fossile Energie. Weil die Kosten hierfür seit Beginn des Kriegs stark gestiegen sind, erhöhen sich auch die Kosten für die Bewirtschaftung von Feldern: beispielsweise für Maschinen und Fertigungsanlagen.
Das heißt: Der Weizenpreis ist langfristig auch an die Energiepreise gekoppelt – beides steigt.
Verheerende Folgen für die Landwirtschaft
Vielerorts geraten vor allem ohnehin arme Menschen in einen Teufelskreis der Armut.
Besonders betroffen sind Länder, die selbst kaum Getreide produzieren und deshalb Getreide am Weltmarkt zu sehr hohen Preisen einkaufen müssen. Darunter sind viele Länder, die schon zuvor von Hungerkrisen betroffen waren.
Am Horn von Afrika bahnt sich eine Hungerkatastrophe an. Ostafrika leidet unter der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Mindestens 13 Millionen Menschen sind betroffen. Vor allem in Äthiopien, Kenia, Somalia und Dschibuti.
Auch die Mahgreb-Staaten sind stark betroffen; ebenso der Jemen, Libanon und Afghanistan.
Welche Länder sind besonders von Hunger betroffen?
- In Äthiopien drohen 400.000 Menschen zu verhungern. Das Land ist von den steigenden Preisen nach Beginn des Ukraine-Kriegs betroffen; zugleich wird Hunger in einem landesinternen Konflikt als Waffe eingesetzt.
- In der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 13 Millionen Menschen von Hunger bedroht und etwa sechs Millionen Kinder unterernährt. Das Land hatte 80 Prozent er Weizenimporte aus Russland und der Ukraine bezogen.
- Im dürregeplagten Madagaskar kamen vor dem Krieg 70 Prozent der Weizenimporte dorther. 81 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze und können sich kaum Lebensmittel leisten.
- Somalia hat 2021 mehr als 90 Prozent seines Weizens aus den Kriegsländern bezogen. Dort droht eine der größten Hungerkrisen weltweit. Es herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren; hinzu kommen politische Unruhen.
- Schon vor dem Krieg in der Ukraine stiegen im Sudan aufgrund politischer Unruhen die Preise für Brot und andere Lebensmittel stark an. Rund 86 Prozent des vom Sudan importierten Weizens kommt aus der Ukraine oder Russland. Fast einem Viertel der Bevölkerung droht akuter Hunger, warnen die Vereinten Nationen.
- Auch im Südsudan ist die Lage dramatisch. Dort stehen Millionen Menschen erneut am Rande einer Hungersnot.
Danke, dass Sie mit einer Spende helfen.
- Die Lage im Jemen ist katastrophal. Zwei von drei Menschen sind auf überlebenswichtige Hilfe angewiesen. Das Bürgerkriegsland ist stark abhängig von Importen, auch aus der Ukraine. Vom Staat können die Menschen im Jemen keine Hilfe erwarten; Nahrungshilfe kommt überwiegend von humanitären Organisationen.
- Seit 2011 herrscht Krieg in Syrien. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist riesig. 12,4 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. Der Preisanstieg von Grundnahrungsmitteln lag schon 2021 bei 97 Prozent – und die Abhängigkeit gerade von russischen Weizenimporten ist hoch.
- Hunger und Armut, Flucht und Gewalt: Die Lage der Menschen in Afghanistan war schon vor dem Regierungswechsel im Sommer 2021 schlimm. Hinzu kommen wiederkehrende Naturkatastrophen wie Erdbeben und Dürren und die Folgen der Corona-Pandemie. 24,4 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 13 Millionen Kinder. Landesweit haben 18,8 Millionen nicht genug zu essen – und die Preise steigen weiter.
- Inflation, Wirtschaftskrise, Armut und hohe Abhängigkeit von ukrainischem Weizen: Im Libanon gab es bereits im vergangenen Jahr eine Preissteigerung von 351 Prozent für Grundnahrungsmittel. Armut, Hunger und Not sind für viele Menschen dort trauriger Alltag.
Danke, dass Sie mit einer Spende helfen.
In der Ostukraine benötigten schon 2021 rund 1,5 Millionen Menschen dabei Hilfe, sich ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Lage hat sich mit dem Krieg dramatisch verschlechtert.
Viele Städte sind von der Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser abgeschnitten. In der belagerten Stadt Mariupol harrten Menschen monatelang abgeschnitten von sämtlicher Versorgung aus.
Je länger der Krieg dauert, desto mehr Frauen, Männer und Kinder werden von Hunger und Mangelernährung betroffen sein. Mit einer Spende helfen Sie uns, zu helfen!
Frauen und Mädchen sind von den Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit besonders betroffen. Aufgrund von Geschlechternormen sind Frauen oft diejenigen, die zuletzt und am wenigsten essen, berichtet unsere Bündnisorganisation CARE.
Mit knapper werdenden Lebensmitteln steigt auch das Risiko von geschlechtsspezifischer Gewalt für Frauen und Mädchen.
Mehr Frauen als Männer hungern weltweit
"Die Gleichstellung der Geschlechter ist eng mit der Ernährungssicherheit verbunden. Je größer die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in einem Land ist, desto hungriger sind die Menschen. Aber jetzt wissen wir darüber hinaus: Auch der Hunger ist zwischen Frauen und Männern nicht gleich verteilt", sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.
Dank Ihrer Spende können wir helfen!
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, leistet Nothilfe weltweit. Hand in Hand mit lokalen Partnern stehen wir notleidenen Menschen zur Seite: mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Notunterkünften.
Erst Sie als unsere Spenderinnen und Spender machen diese Hilfe möglich. Ihre Solidarität ist großartig! Von Herzen vielen Dank für Ihre Spende.
Quellen: Die ZEIT, International Food Policy Research Institute (IFPRI), Integrated Food Security Phase Classification – Info (IPC Info), Oxfam, Statista, Vereinte Nationen, World Food Programme (WFP) sowie Informationen der Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft (Stand: 08/2022)
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für von Hunger betroffene Menschen in Afrika:
Stichwort: Hunger in Afrika
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
Jetzt online spenden!