Handicap International hilft den Bedürftigsten in Dadaab
Fast 400.000 Menschen – Opfer von Dürre und Krieg – leben derzeit in katastrophalen Verhältnissen im kenianischen Dadaab, dem größten Flüchtlingslager der Welt. Jede Woche kommen 10.000 neue Flüchtlinge im Lager an. Die besonders Geschwächten und Menschen mit Behinderung werden oft von ihren Angehörigen getragen. Unser Mitarbeiter Bernard Franck berichtet von einer Mutter, die ihren 15-jährigen gelähmten Sohn mehr als 300 km in einer Schubkarre geschoben hat.
Handicap International ist seit 1992 in Kenia und seit 1997 in den drei Lagern Dagahaley, Hagadera und Ifo in Dadaab aktiv. In jedem dieser Lager, in dem schon seit Jahren Somalier Zuflucht suchen, unterhält Handicap International ein Rehabilitationszentrum, in dem Menschen mit Behinderung physiotherapeutisch und psychosozial betreut werden.
In der aktuellen extrem bedrohlichen Situation konzentriert sich Handicap International auf die erste Hilfe für besonders Schutzbedürftige: Kinder, Ältere, Schwangere und Menschen mit Behinderung. Mobile Teams werden ausgesandt, um auch für diese Menschen, die sich oft nur schlecht fortbewegen können, den Zugang zu Wasser, Nahrung, Hygiene und Rehabilitation zu sichern. Physiotherapeuten stehen für Noteinsätze zur Verfügung und verteilen Mobilitätshilfen.
Tausende von Flüchtlingen warten darauf, im Flüchtlingslager aufgenommen zu werden. Die Hitze und Trockenheit sind unerträglich für die völlig erschöpften Flüchtlinge nach ihren tagelangen Wanderungen. Handicap International stellt deshalb auch Notunterkünfte vor den Registrierungsbüros auf, in denen besonders bedürftige Menschen zunächst Schutz und Erholung finden können.
Ulrike Last, unsere Ostafrika-Koordinatorin für den Bereich Behinderung erzählt von dem 24-jährigen gelähmten Farah: „Seine Bewegungen scheinen verlangsamt, wie in dreifacher Zeitlupe, als ich ihn am Aufnahmepunkt von Handicap International vor einem der Lager in Dadaab treffe. Wie die meisten kam er vollkommen erschöpft, ausgehungert und dehydriert hier an. Nun sitzt er in einem Rollstuhl, den wir im Aufnahmezentrum bereitstellen. Wir müssen ihm dauerhaft einen Rollstuhl besorgen, denn er ist zu schwach, um auf Krücken die gerade erhaltene Lebensmittelration zu tragen.“
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