Leticia Amuduki arbeitet im schwierigsten Umfeld: Somalia
Für westliche Hilfsorganisationen ist es schwierig bis fast unmöglich, in Somalia zu arbeiten. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 1992 wird besonders die Provinz South Central Somalia von Gewalt beherrscht. Dies ist auch das Territorium der gefürchteten islamistischen Al-Shabab-Milizen. Doch ausgerechnet hier war die Not während der Dürre 2011 am größten. Einige schafften es bis ins Flüchtlingslager Dadaab im Osten Kenias. Wie viele Menschen in Somalia hingegen der Hungersnot zum Opfer fielen, wird wohl niemals geklärt werden. Um die Bedürftigen in Somalia trotzdem zu erreichen, hat sich AWO International mit der somalischen Organisation HARDO einen kompetenten Partner gesucht. Aktion Deutschland Hilft traf in Nairobi die HARDO-Projektkoordinatorin Leticia Amuduki.
„Ich wollte etwas anderes tun.“ So einfach begründet die 39-jährige Kenianerin Leticia Amuduki ihr Engagement in der humanitären Hilfe. Seit drei Jahren arbeitet sie als Projektkoordinatorin für die somalische Hilfsorganisation HARDO (Humanitarian Action for Relief & Development Organization). Projekte im Nachbarland können sie nicht schrecken, denn sie fühlt sich dank umfassender Sicherheitstrainings bestens vorbereitet. Bei den somalischen Menschen ist die Kenianerin nie auf Ablehnung gestoßen, denn HARDO arbeitet direkt mit den Menschen vor Ort zusammen, den dörflichen Gemeinschaften.
Als somalische Organisation genießt HARDO Vertrauen und kennt sich mit den lokalen Strukturen bestens aus. Doch dies schließt gefährliche Situationen nicht aus. „Al Shabab ist die größte Bedrohung in dieser Region, aber sie wissen auch, dass die Menschen in Somalia Hilfe brauchen“, sagt die 39-Jährige lächelnd. Ultimativ forderten die militanten Islamisten die in der Region tätigen Organisationen auf, entweder Leben zu retten oder das Land zu verlassen. „Sie haben Angst vor Spionen, also haben wir sie kurzerhand zu unseren Treffen mit den Dorfgemeinschaften und sogar zu den Trainings für unsere lokalen Mitarbeiter eingeladen“, erklärt die Projektkoordinatorin munter. Diese werden von ihr maßgeblich mit vorbereitet. Denn im Erstberuf ist Leticia Amuduki eigentlich Lehrerin und hat Englisch und Literatur studiert. Nach mehr als zehn Jahren in der Schule sattelte sie einen Master für Bildungswesen oben drauf.
Besonders die Zukunft von jungen Mädchen aus armen Familien liegt ihr am Herzen. Ihre Erkenntnis aus den Jahren in der Schule: Bildung ist der Schlüssel für die Zukunft, besonders bei Mädchen, doch genau die Armut hält sie oft hiervon fern. Außerdem wollte Leticia näher an Menschen ran, den Erfolg der eigenen Arbeit fassbar machen. Ihr Mann, der auch für eine humanitäre Organisation arbeitet, bestärkte sie darin. „Nach längerer Recherche habe ich mir HARDO ausgesucht und heute sage ich: That’s the place to be!“ Doch auch im persönlichen Bereich hat die Arbeit ihr Leben verändert. Sie hat einen 13 Jahre alten Sohn und eine elfjährige Tochter und außerdem hat das Ehepaar noch ein Kind adoptiert. „Meine Kinder geben mir Kraft und unterstützen mich, gleichzeitig verstehen sie durch meine Arbeit die Welt um sich herum besser.“ Davon ist Leticia Amuduki zutiefst überzeugt.
Nahrungsmittel und Hygieneschulungen
HARDO hat in der Region Hiiraan Familien mit Nahrungsmitteln, Reinigungstabletten für Wasser und Hygieneartikeln wie Waschschüsseln und Seife versorgt. Zur Vermeidung von Krankheiten führte HARDO Hygieneschulungen durch. Darüber hinaus erhielten die Familien einen kleinen Geldbetrag, mit dem sie Medikamente, Wasser, Kleidung und Haushaltsbrennstoff kaufen konnten. „Die Hilfsmaßnahmen von HARDO waren sehr erfolgreich und haben 500 Familien unterstützt“, sagt Vera Siber, Referentin für Humanitäre Hilfe von AWO International. „Aber natürlich ist der Bedarf weiterhin unvorstellbar groß. Wir sind sehr froh, dass wir ein weiteres Projekt mit HARDO durchführen werden.“
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