von Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Vereinten Nationen haben die Hungersnot im Südsudan für beendet erklärt. Doch die Lage bleibt besorgniserregend. Die Folgen der Dürre und Kämpfe in vielen Regionen des Landes haben dafür gesorgt, dass die Zahl der Hungernden seit Februar von 4,9 Millionen auf 6 Millionen angestiegen ist.
Regen erschwert Hilfslieferungen
„Die Situation in der Provinz Western Bahr el Ghazal ist nach wie vor kritisch”, sagt Anna Trzcinska, Länderbüroleiterin der Johanniter-Auslandshilfe im Südsudan. „Überall machen sich die Menschen auf den Weg, um Zuflucht in Flüchtlingscamps zu suchen. Dort erhoffen sie sich Unterstützung von den Hilfsorganisationen.” Die gerade begonnene Regenperiode führt dazu, dass viele Straßen unbefahrbar sind und dadurch Hilfesuchende nicht mehr erreicht werden können.
Mehr Hilfe für unterernährte Kleinkinder
Die Johanniter, die seit Jahren im Südsudan Programme zur Verbesserung der Ernährungssituation durchführen, weiten ihre Aktivitäten in der Provinz Western Bahr el Ghazal nun aus. So wird im überfüllten und unterversorgten Flüchtlingslager in der Stadt Wau mit Geldern der „Klaus und Gertrud Conrad Stiftung“ ein Stabilisierungszentrum errichtet, um bis ins Jahr 2018 mehr als 1300 mangel- und unterernährte Kinder versorgen zu können.
„Das Stabilisierungszentrum der Johanniter ist das einzige seiner Art in der Region. Die Kapazitäten des Krankenhauses in Wau reichen nicht aus, um wirkungsvolle Hilfe für mangel- und unterernährte Babys und Kleinkinder zu leisten“, so Julian Jekel, Johanniter-Projektkoordinator für den Südsudan.
Langfristig helfen Saatgut und Nutztiere
Im Februar hatten die Vereinten Nationen für mehrere Teile des Südsudan eine Hungersnot erklärt. Die internationale Nothilfe wurde seitdem stark ausgebaut. Die Johanniter hatten bereits im vergangenen Jahr über 15.000 unterernährte Kinder, Schwangere und Mütter mit therapeutischer Zusatznahrung versorgt. Um die langfristige Ernährung für die Bevölkerung zu sichern, unterstützen sie parallel Familien mit Nutztieren, Saatgut und bei der Beratung über verbesserte Anbaumethoden.
Neue Geburtsstation und mehr Hebammen
In der Gemeinde Kangi entsteht dank der Förderung der Schweizerischen Kommende des Johanniterordens eine Geburtsstation. „Bisher mussten Schwangere bis zu 60 Kilometer zurücklegen, um bei der Geburt medizinisch versorgt zu werden. Dank der neuen Geburtsstation werden die Frauen in den kommenden zweieinhalb Jahren nun durch qualifizierte Hebammen betreut“, freut sich Jekel.
Der neue Geburtentrakt wird an einer bestehenden Gesundheitsstation angebaut. In den vergangenen Jahren hatten die Johanniter bereits in südlicheren Landesteilen Gesundheitsstationen mit Hilfe der Kommende errichtet oder restauriert. Die langfristige Unterstützung der Geburtsstation in der Provinz Western Bahr el Ghazal ist neu.
Lage bleibt auch in Kenia angespannt
Unterdessen bleibt auch im Norden Kenias die Versorgungslage wegen der Dürrefolgen angespannt. Nachdem die Johanniter im April für mehr als 3.000 Menschen in der Provinz Turkana eine regelmäßige Versorgung mit Trinkwasser in die Wege geleitet hatten, sind im Juni Nahrungsmittelhilfen eingetroffen. 900 Haushalte in der Nomadensiedlung Nasinyono erhielten Mais, Bohnen, Speiseöl, Salz und Seife für die Hygiene – ausreichend für einen Monat.
Die Nahrungsmittelhilfen werden mindestens bis August weitergehen und sind Teil eines „Food for Work“-Programms. Während die Bewohner ihre Felder in der Hoffnung auf bessere Ernten vorbereiten, erhalten sie bis dahin die dringend benötigten Nahrungsmittel zur Überbrückung.
Infografik: Hunger in Afrika - Stand: Mai 2017
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