von Aktion Deutschland Hilft
"Der jahrelange Bürgerkrieg hat den Menschen ihre Lebensgrundlage genommen. Die Situation ist trotz Friedensvertrag für die Bevölkerung noch immer lebensbedrohlich", sagt Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von Aktion Deutschland Hilft, zur Lage im Südsudan. Auch ein Jahr nach Abschluss des Friedensvertrages sind rund 2,3 Millionen Menschen auf der Flucht oder leben in Camps in umliegenden Nachbarstaaten. Laut UN-Prognose ist ihre Zahl steigend. Frieden allein scheint noch kein Grund zur Heimkehr zu sein.
Auf der Flucht vor Gewalt und Hunger
"Die Menschen sind vor Gewalt, Elend und Hunger geflohen. Diese Missstände halten das Land noch immer im Würgegriff. Wohin sollen sie zurückkehren?", fragt Roßbach. Die jahrelangen Kämpfe haben die Infrastruktur des Landes zerstört: Landwirtschaft und lokale Märkte sind zusammengebrochen, die medizinische Versorgung ist mangelhaft. Schätzungsweise 7,2 Millionen Menschen – rund 64 Prozent der Gesamtbevölkerung – sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Politscher Frieden ist ein erster Schritt, doch das Land muss wiederaufgebaut werden. Es braucht Strukturen, damit die Menschen tatsächlich eine friedliche Zukunft haben können", so Roßbach.
Fünf Jahre dauerte der Bürgerkrieg an. Im September letzten Jahres schlossen Regierung und Rebellen einen Friedensvertrag, der die Gewalt beenden und die Situation im Land verbessern sollte. Doch Frieden heißt nicht gleich Frieden. Vor allem im Norden des Landes bedrohen andauernde Kämpfe der Rebellen noch heute nicht nur das Leben der Bevölkerung. Mit 159 verzeichneten Angriffen auf humanitäre Helfer im letzten Jahr bleibt der Südsudan für sie das gefährlichste Land der Welt.
"Unsere Hilfsorganisationen tun alles, um die Menschen zu unterstützen"
Entgegen der Gefahr und der Zugangsbeschränkungen sind die Helfer der Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft für bedürftige Kinder, Frauen und Männer im Südsudan und den Nachbarländern im Einsatz. "Unsere Hilfsorganisationen tun alles, um die Menschen vor Ort zu unterstützen. Trotz Friedensvertrag dürfen wir die Not der Menschen nicht vergessen", sagt Roßbach.
Die Bündnisorganisation Malteser International verteilt in der Region Western Bahr-El Ghazal Lebensmittel, Saatgut und landwirtschaftliche Geräte und fördert den Anbau von Nahrungsmitteln. Mit der Instandsetzung von Gesundheitszentren und dem Bau von Entbindungsstationen verbessert die Organisation außerdem die medizinische Versorgung.
Die Johanniter errichten und sanieren Brunnen in den Gemeinden Wau und Jur River im Süden des Landes, um eine dauerhafte Wasser- und Sanitärversorgung der Menschen zu sichern. Zusätzlich bilden sie lokale Hygienehelfer aus. Help – Hilfe zur Selbsthilfe ist eine der wenigen Organisationen, die in den Camps an der Grenze zu Uganda aktiv ist. Ihre Hilfskräfte unterstützen Geflüchtete mit Wasser, Nahrungsmitteln und dem Bau von weiteren Unterkünften.
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