von CARE
Wie gehen Eltern in Somalia damit um, wenn ihre Kinder mangelernährt sind und sich schlimme Krankheiten im Land ausbreiten?
Ahmeds Sohn leidet wie 1,4 Millionen Kinder unter Mangelernährung
„Ich weiß nicht, ob er überleben wird”, sagt Ahmed, Vater des einjährigen Deez. Seine Frau Nasra ist akut mangelernährt und kann ihren Sohn deshalb nicht ausreichend stillen. Seit drei Monaten ist Deez nun bereits krank und gibt kaum noch ein Lebenszeichen von sich. In den letzten beiden Tagen hat er sich weder bewegt, noch etwas gegessen. Weil sich seine Eltern keine Milch leisten können und sein kleiner Körper noch keine anderen Flüssigkeiten aufnehmen kann, verschlechtert sich sein Zustand dramatisch. Wie Deez geht es 1,4 Millionen anderen Kindern in Somalia. Auch sie leiden unter Mangelernährung.
In der Hoffnung, Deez‘ Leben zu retten, brachte ihn seine Familie vor ein paar Tagen ins Burco Krankenhaus. Seine fünf Geschwister mussten sie bei Verwandten lassen. Mehr als 50 mangelernährte Kinder wurden in den letzten Wochen in das Krankenhaus gebracht. Doch weil viele Patienten aufgrund der Dürre ihre Existenzgrundlage verloren haben, können sie sich keine teure Behandlung leisten, sodass auch das Krankenhaus am Rande seiner Existenz steht.
Die Hilfe für betroffene Familien darf nicht warten
„Die Zeit läuft uns davon. Langsam schwindet die Hoffnung”, sagt Deez‘ Vater, den Blick auf den Boden gerichtet. „Die Ärzte geben uns ein paar Medikamente, aber mein Sohn braucht eine richtige Behandlung.“
„Wir dürfen nicht warten, bis Fotos von toten Kindern über unsere Fernseher flimmern“, mahnt Raheel Chaudhary. „Wir brauchen jetzt die Unterstützung von privaten und öffentlichen Spendern. Wenn wir nicht sofort anfangen, Leben zu retten, ist es zu spät.“
Mehr Patienten, weniger Kapazitäten
„Wir haben einfach nicht genug Krankenpfleger und Ärzte”, klagt Xafiiska Agaasimaha, die Leiterin des Burco Krankenhauses. „Wir erhalten nicht genug Zuschüsse und haben Schwierigkeiten, unsere Angestellten zu bezahlen. Außerdem haben die meisten Menschen, die zu uns kommen, ihren ganzen Besitz verloren und können sich ihre Behandlung nicht leisten. Das führt dazu, dass immer mehr Menschen in unser Krankenhaus kommen und wir immer weniger Kapazitäten haben, sie aufzunehmen.“
Die Menschen in Somalia kämpfen mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen, die von den Masern über Mangelernährung bis zum Verdacht auf Cholera reichen. Cholera, eine akute Durchfallerkrankung, ist die tödlichste dieser Krankheiten. Seit Beginn des Jahres wurden in Somalia fast 50.000 Cholera-Verdachtsfälle gezählt. Mehr als 600 Menschen sind seitdem an Cholera gestorben. Verunreinigtes Wasser ist die Hauptursache für die Krankheit. „Wenn das Wasser knapp wird, trinken die Menschen aus jeder Quelle, die sie finden können“, erklärt Raheel Chaudhary, CARE-Länderdirektor in Somalia. „Bei einer Hungerkrise sterben sogar mehr Menschen, weil sie verunreinigtes Wasser trinken, als weil sie zu wenig zu essen haben.“
CARE unterstützt hunderttausende Menschen
CARE hat in Somalia bereits mehr als 250.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser, Sanitäranlagen, Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen zur Choleraprävention unterstützt. Zusammen mit dem Gesundheitsministerium klärt CARE die Menschen darüber auf, wie sie durch die Verwendung von sauberem Trinkwasser aus sicheren Quellen, einfache Wasserreinigung und eine hygienische Umgebung einer Ansteckung mit Cholera vorbeugen können. CARE hat außerdem in den von Dürre und interner Vertreibung am stärksten betroffenen Gebieten fünf Wasserstellen wieder instand gesetzt, die 10.000 Menschen mit Wasser versorgen, und Wasserreinigungstabletten an sie verteilt.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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Stichwort: Hunger in Afrika
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