von CARE
In Togdheer leistet CARE medizinische Hilfe und sichert Trinkwasser für 32.000 Menschen. Warum das für die Menschen vor Ort besonders wichtig ist, hat Maryama Gedi unserer Bündnisorganisation CARE erzählt.
Die Dürre ließ das Wasser versiegen
"Wasser ist unser Leben und jetzt unser größtes Problem", erzählt uns Maryama Gedi aus Buhoodle, als sie aus ihrem Haus geht, um sich auf die beschwerliche Suche nach Trinkwasser zu machen. "Früher hatten wir hier im Dorf dieses Bohrloch. Es versorgte uns mit so viel Wasser, wie nötig war. Doch die Dürre hat es versiegen lassen. Bis zu 22 Kilometer laufen wir jetzt Tag für Tag, um sicheres Trinkwasser zu finden. Es von fahrenden Händlern zu kaufen, können wir einfach nicht bezahlen und sicher ist es auch nicht. Viele verkaufen verseuchtes Wasser für ein schnelles Geschäft. Dass Kinder krank werden, kümmert sie nicht."
Der Weg zur Wasserquelle ist gefährlich
Maryama winkt enttäuscht ab und ruft ihre Mädchen zu sich. Alleine den weiten Weg zur nächsten Wasserquelle zu laufen ist nicht nur gefährlich. Jede helfende Hand, jeder zusätzlich gefüllte Kanister wird dringend gebraucht. "Ich musste die Kinder dafür aus der Schule nehmen. Es bricht mir das Herz, doch anders geht es nicht", sagt sie leise. Der Brunnen, zu dem sie gehen, sei fast versiegt, fügt Maryama noch besorgt hinzu. "Ich bete jeden Tag, dass es uns gesund bleiben lässt. Und ich danke Euch, dass Ihr uns in dieser Not helft und unser Bohrloch wieder instand setzt", sagt sie.
Trinkwasser - lebensrettend in Zeiten der Dürre
Vier Bohrlöcher setzt die Mitgliedsorganisation CARE mithilfe der Spenden an Aktion Deutschland Hilft in der besonders trockenen Region Togdheer instand, installiert Wasserhochtanks, Leitungen und sechs Wasserkioske pro Bohrloch. Außerdem bildet CARE in der lokalen Bevölkerung Wasseringenieure und fünf Wasserkomitees aus und schult sie in der Wartung und Reparatur. Für sie bedeutet das ein regelmäßiges Einkommen. Für Familien wie Maryamas bedeutet es, in Zukunft sauberes Trinkwasser zu haben - die wichtigste Voraussetzung für Gesundheit und die Chance, trotz Dürre ein wenig zu ernten.
Mehr dazu in unserer Infografik: Wasser - Quell des Lebens
Wie ist die aktuelle Lage in Somalia?
2017 konnte eine Hungerkatastrophe in Somalia noch abgewendet werden, doch die anhaltende Dürre und ausgebliebene Regenzeit zwischen Oktober und Dezember hat verheerende Folgen für die Menschen vor Ort.
- Anhaltende Gewalt, Flucht und Vertreibung haben die Not der Bevölkerung zusätzlich erhöht: Mehr als 5,4 Millionen Menschen - die Hälfte der somalischen Bevölkerung - werden 2018 auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen sein.
- Etwa 300.000 Kleinkinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt, das Leben von 48.000 unter ihnen schwebt bereits in Gefahr.
- Über zwei Millionen Menschen sind inzwischen innerhalb des Landes auf der Flucht. Das sind doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr.
- Die Prognosen von Wetterexperten für eine zweite, zwischen April und Juni erwartete Regenzeit fallen schlecht aus. Wasserquellen, Felder und Weideflächen werden sich mit dem erwarteten Regen nicht erholen, die Ernten weiter schlecht ausfallen.
Was sagen Experten vor Ort?
Das sagt Saeed Arshe Ahmed, Leiter des CARE-Büros in Bossaso, Puntland:
"Das Jahr 2018 wird ein hartes Jahr für die Menschen in Somalia. Die Regenzeit, die gewöhnlich zwischen Oktober und Dezember für Millionen Menschen Erleichterung bringt, blieb erneut aus. Zum vierten Mal in Folge reichte der Regen nicht, um die ausgedorrten Böden wieder fruchtbar zu machen. Familien konnten nicht ernten. Die Preise für Lebensmittel sind erneut in die Höhe geschnellt. Die Lebenshaltungskosten sind weit davon entfernt, was Familien in den Dürregebieten und Flüchtlingsunterkünften aufbringen können. Familien kämpfen weiter darum, wenigstens eine Mahlzeit am Tag auf die Teller zu bringen und von Tag zu Tag wird es schwerer. Wir müssen alles tun, um jetzt dem Hunger und einer drohenden Katastrophe vorzubeugen. Wir müssen unsere Hilfe hier dringend ausweiten, um das Schlimmste zu vermeiden."
Das sagt Peter de Clercq, UN-Koordinator für Humanitäre Hilfe in Somalia am 29. Januar 2018:
"Die Anzahl der Menschen aus Somalia, die von Hunger bedroht sind, hat sich seit dem letzten Jahr verzehnfacht. Auch die Zahl der Somalis, die sich vor Hunger und Gewalt auf der Flucht leben, hat sich auf 2,1 Millionen verdoppelt. Wir müssen damit rechnen, dass in diesem Jahr über 1,2 Millionen somalische Kinder Hunger leiden werden, über 230.000 Kinder so stark, dass ihr Überleben gefährdet ist."
Wie genau helfen wir in Somalia?
Unser Bündnis hilft in Somalia - gemeinsam, schnell und koordiniert. Auch die Bündnisorganisation CARE ist vor Ort und kombiniert Nothilfe mit Wiederaufbau und Entwicklungsarbeit. Mit Ihrer Spende an Aktion Deutschland Hilft...
- ...setzt CARE in der besonders trockenen Region Togdheer Bohrlöcher instand. Sie versorgen 32.000 Menschen mit sauberem und sicheren Trinkwasser.
- ...schult CARE in den Dörfern Gesundheits- und Hygieneberaterinnen. Sie klären die Familien in ihren Dörfern und in den umliegenden Flüchtlingssiedlungen über die Gefahren von Cholera auf und erklären wichtige Verhaltensregeln, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.
- ...prüft CARE mithilfe mobiler Gesundheits- und Ernährungsteams in den Projektdörfern den Ernährungsstatus der Kleinkinder und nimmt die am schwersten von Unterernährung betroffenen Kinder in ein medizinisches Versorgungsprogramm auf. Die Kinder erhalten medizinische Aufbaunahrung, die sie schnell wieder zu Kräften kommen lässt. Sie werden geimpft und wenn nötig gegen Würmer, Malaria und andere Erkrankungen behandelt. Alle behandelten Kinder konnten bisher ausnahmslos gesund aus dem Versorgungsprogramm entlassen werden.
Möglich ist das nur dank Ihre Spende - dafür danken wir Ihnen sehr!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für von Hunger betroffene Menschen in Afrika:
Stichwort: Hunger in Afrika
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
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