von LandsAid
Im Rahmen ihrer Monitoringreise nach Simbabwe hat LandsAid-Mitarbeiterin Raquel Nerger das aktuelle Projekt der Hilfsorganisation in der Hauptstadt Harare besucht. "Wir unterstützen dabei unsere beiden lokalen Partnerorganisationen Miracle Missions sowie Garikai Health in der Durchführung verschiedener Maßnahmen", berichtet Nerger. "Sie zielen darauf ab, dass schwangere Frauen im wirtschaftlich und sozial schwachen Township Kuwadzana so früh und so regelmäßig wie möglich Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen."
Übergeordnetes Ziel sei es, einen Beitrag zu leisten, um die in Simbabwe recht hohe Müttersterblichkeitsrate zu reduzieren.
Untersuchungen der schwangeren Frauen
Ein wichtiger Teil des Projektes seien die Untersuchungen der schwangeren Frauen, erklärt die LandsAid-Mitarbeiterin. "Zwei Krankenschwestern gehen im Township von Haus zu Haus, um schwangere Frauen zu identifizieren und ihnen zu erklären, wie wichtig Vorsorge für sie ist. Erste, einfache Untersuchungen, die keinen Arzt benötigen, nehmen sie direkt im Anschluss selbst vor." Einen Tag lang war Nerger gemeinsam mit ihnen unterwegs.
"Die Krankenschwestern sind jeweils mit einem kompakten Set an Messgeräten ausgestattet, die in einem großen Rucksack Platz haben", berichtet sie. Darin enthalten seien etwa ein Blutdruckmessgerät, Teststreifen für Blut- und Urintests, um Eiweißgehalt, Blutzucker-, HB- und Cholesterinwerte zu bestimmen, Handschuhe und Desinfektionsmittel. Sogar ein portables Mini-Dopplergerät hätten die Schwestern dabei, mit dem sie die Herztöne des Kindes abhören könnten.
"Für einige Schwangere war es das erste Mal, dass sie das Herz ihres Kindes schlagen hörten", sagt Nerger. "Sie wollten die Kopfhörer am liebsten gar nicht mehr abnehmen."
Frauen, deren Schwangerschaft als risikobehaftet beurteilt werde, könnten sich durch die Empfehlung der Krankenschwestern frühzeitig in der Zentralklinik in Harare anmelden, so Nerger.
Verteilung von Sets für die Entbindung
"In Simbabwe wird von werdenden Müttern verlangt, dass sie zur Entbindung alle notwendigen Materialien – von Hygieneartikeln wie Desinfektionsmittel und Maske über saubere Unterlagen für die Geburt, einen Eimer zum Wassertransport, bis hin zu Mützchen und Deckchen für das Baby – selbst mitbringen", erzählt Nerger. In einem Land, in dem 50 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben, halte das aus Kostengründen viele Frauen davon ab, die Geburt von einer ausgebildeten medizinischen Fachkraft durchführen zu lassen.
Um Hausgeburten so weit als möglich auszuschließen, werden die im Rahmen des Projektes betreuten Frauen mit einem Geburtsset ausgestattet. "Um den hohen Bedarf an diesen Sets abzudecken, benötigen wir dringend jede Unterstützung", betont Nerger.
Kurz- und langfristige Ziele
Insgesamt 3.600 schwangere Frauen im Township werden durch die von LandsAid geförderten Maßnahmen erreicht. Neben der Akuthilfe gehe es um die Identifizierung der Hauptrisiken, die zu einer hohen Sterblichkeitsrate bei den werdenden Müttern führen, erklärt Nerger. Auch werde das Bewusstsein der schwangeren Frauen sowie der werdenden Väter dahingehend geschärft, wie wichtig ein solches Screening schon früh in der Schwangerschaft sei.
"Zudem versuchen wir zu erfassen, warum die Frauen nicht zur Vorsorge gehen", so Nerger. "Daraus lassen sich Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen und Verbesserungen ableiten."
Das Projekt wird gefördert durch Aktion Deutschland Hilft. LandsAid ist seit 2012 Mitglied in dem Bündnis von Hilfsorganisationen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für von Hunger betroffene Menschen in Afrika:
Stichwort: Hunger in Afrika
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
Jetzt online spenden!