von Aktion Deutschland Hilft
In Madagaskar sind etwa 400.000 Menschen von akutem Hunger bedroht, warnt das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen. Der Inselstaat vor der Küste Afrikas erlebt derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Die Lage ist dramatisch.
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400K people marching towards starvation
— David Beasley (@WFPChief) June 25, 2021
14K people in famine-like conditions
This is the situation in southern #Madagascar, where climate change is tearing families apart. If we do not act ASAP, the number of people facing starvation will reach 500K in a few short months.
Erwachsene und Kinder vom Hunger geschwächt
So etwas habe sie fast noch nie gesehen, sagte Lola Castro, die zuständige Regionaldirektorin des WFP für das südliche Afrika. Erwachsene und Kinder sind vom Hunger geschwächt, Hunderte Kinder nur noch Haut und Knochen.
Viele Mädchen und Jungen sind chronisch unterernährt. Die hungernden Menschen essen Insekten, Lehm und lose Blätter, um zu überleben.
Insgesamt können mehr als 1,14 Millionen Menschen in Madagaskar sich nicht ausreichend mit Nahrung versorgen. Davon stehen rund 14.000 Kinder, Frauen und Männer am Rande des Hungertodes.
Die fünf Stufen einer Hungersnot
Die Ernährung der Bevölkerung gilt als generell gesichert. Weniger als drei Prozent der Menschen sind unterernährt. Das gilt beispielsweise für viele Industriestaaten.
Es besteht eine moderate Ernährungssicherheit. Weniger als zehn Prozent der Menschen sind unterernährt. Betroffene Gebiete sind beispielsweise die nördlichen Andenstaaten Südamerikas und China.
Regionen, in denen sich Menschen täglich um ihr Essen sorgen müssen. Dort sind zwischen zehn und 15 Prozent der Bevölkerung akut mangel- oder unterernährt. Ein Beispiel für Stufe 3 ist Indonesien.
Ab der vierten Stufe gilt die Situation als humanitärer Notfall. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung sind akut mangel- und unterernährt. Der Zugang zu Nahrung ist stark eingeschränkt. Zu diesen Regionen gehören besonders Länder in Asien und in Afrika südlich der Sahara.
Eine Hungersnot wird von den Vereinten Nationen ausgerufen, wenn
- mindestens 30 Prozent der Bevölkerung akut unterernährt sind
- pro Person weniger als vier Liter Wasser am Tag zur Verfügung stehen
- die Menschen am Tag weniger als 2.100 Kilokalorien Nahrung zu sich nehmen,
- kein eigenes Einkommen mehr erwirtschaftet werden kann und
- mindestens zwei von 10.000 Menschen täglich aus Nahrungsmittelmangel sterben
Madagaskar: Klimawandel und Hungersnöte
Mehrjährige Dürren und Sandstürme: Der Klimawandel ist für die Familien in Madagaskar deutlich spürbar. Landwirte können ihre Felder kaum noch bestellen; auch in diesem Jahr hat es bisher zu wenig geregnet. Schnelles Handeln seitens der internationalen Gemeinschaft sei dringend notwendig, erklärte das WFP.
Klimawandel: So hilft unser Bündnis
- in nachhaltiger Land- und Agroforstwirtschaft
- in nachhaltiger Wassernutzung wie Tröpfchenbewässerung oder Regenwasserernte und zum Bau von Wassertanks sowie Wasseraufbereitung
- im Anbau alternativer Lebensmittel und Pflanzen wie Süßkartoffeln, Bohnen und Sorghum
- in der richtigen Lagerung von Obst und Gemüse
- in nachhaltiger Fischerei
- in umweltverträglichem Abfallmanagement
- zu den Risiken und Folgen des Klimawandels
Und wir ermöglichen Umschulungen, damit Frauen und Männer neue Einnahmequellen erschließen können.
- Umweltbildungszentren
- Landwirtschaftsschulen
- Modellfarmen
- Umweltklubs an Schulen
Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird.
- mit hitzeresistenten Bäumen und einheimischen Baumarten
- und erneuern Seegras- und Mangrovengebiete zum Schutz von Küsten- und Meeresgebieten und vor Überschwemmungen
Außerdem sorgen wir dafür, dass weniger Wälder abgeholzt werden: durch den Bau energiesparender Öfen und der Verteilung von Kochherden.
- die Organisation von Aufräumarbeiten mit der lokalen Bevölkerung
- das Recyceln von Plastik und Nutzung von Ersatzprodukten
- Forschung zu Plastikverschmutzung und Abfallmanagement
- solarbetriebene Wasserpumpen und Anlagen für die Beleuchtung von Toiletten und Waschräumen
Wir sammeln und bündeln indigenes Wissen, das in die Hilfsprojekte einfließt. Dazu gehört beispielsweise der Einsatz von organischem Dünger und organischen Pestiziden.
Katastrophenvorsorge verhindert Leid, noch bevor es geschieht. Mit Blick auf den Klimawandel helfen wir mit…
- dem Mapping gefährdeter Orte
- katastrophensicherem Bauen, etwa von Pfahlhäusern in Küstengebieten
- Hochwasserschutzdämmen
- Frühwarnsystemen zur Bodentrockenheit
- Anlagen von Saatgutbanken
Gemeinsam sind wir schneller als die Katastrophe! Hier finden Sie weitere Informationen zu unserer weltweiten Katastrophenvorsorge.
Diese Hilfe für Menschen in Not leistet unser Bündnis gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort. Beispielsweise in Griechenland, Mali, Kenia, Tansania, Madagaskar, Somalia, Myanmar, Namibia, Mosambik, Südafrika, Uganda, Äthiopien, Haiti, Bangladesch, auf den Philippinen und im Niger.
Dabei berücksichtigen wir alle: Kinder, Frauen und Männer; ältere Menschen und Menschen mit Behinderung. Viele Schulungen sind auf ethnische Minderheiten ausgerichtet und es gibt Angebote für Analphabet:innen.
Möglich ist das nur dank Ihnen! Vielen Dank für Ihre Spende.
Nothilfe in Madagaskar
Viele Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in afrikanischen Ländern aktiv. Auch in Madagaskar stehen sie den hungernden Menschen zur Seite.
Hand in Hand mit lokalen Partnern helfen Bündnisorganisationen mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten. Erfahren Sie mehr über unsere Nothilfe in Afrika!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für von Hunger betroffene Menschen in Afrika:
Stichwort: Hunger in Afrika
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
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