von Aktion Deutschland Hilft
Als Folge der andauernden Kämpfe in der Kasai-Region im Kongo sind zahlreiche Mädchen und Jungen akut unterernährt. Ohne schnelle Hilfe droht Tausenden der Hungertod.
Mindestens 400.000 Kinder in der umkämpften Kasai-Region in der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom Hungertod bedroht. Über 750.000 weitere Mädchen und Jungen in der Region sind akut unterernährt.
Kongo: Zahllose Mädchen und Jungen benötigen dringend Hilfe
"Ohne sofortige Unterstützung werden viele sterben, vor allem Frauen und Kinder", sagte der Direktor des Welternährungsprogramms, Claude Jibidar, bereits vergangene Woche. In der Region benötigen 3,2 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe.
Weltweit leiden 815 Millionen Menschen unter Hunger. Das bedeutet bei einer Weltbevölkerung von 7,5 Milliarden: Jeder neunte Mensch auf der Welt hat nicht genug zu essen.
Vor allem Menschen in afrikanischen und asiatischen Ländern sind von Hunger betroffen. Besonders schwierig ist die Lage in Gegenden, in denen die Ernährungssituation unsicher ist und zusätzlich langanhaltende Konflikte sowie Wetterextreme wie Dürren herrschen. Im vergangenen Jahrzehnt hat es Krisenländer wie Jemen, Südsudan, Somalia oder Nigeria schwer getroffen. Mehr als die Hälfte der 815 Millionen Hungernden, nämlich über 519 Millionen Menschen, leben in Asien.
In Afrika ist der Anteil der Hungernden an der Bevölkerung mit 20 Prozent weltweit am größten. Dort hungern über 243 Millionen Menschen. Ein Großteil (224 Millionen) lebt südlich der Sahara. In Lateinamerika und der Karibik haben 42,5 Millionen Menschen nicht genug zu essen; in Ozeanien sind es 2,7 Millionen.
Hungersnöte nur als Folge von Dürreperioden und Regenausfällen zu sehen wird der vielschichtigen Katastrophe nicht gerecht. Die Ursachen sind komplex und bedingen sich gegenseitig. Sie reichen von Armut über wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen und ungerechte Wettbewerbschancen im Weltagrarhandel bis hin zum Klimawandel. Einige Jahre ging die Zahl der Hungernden in vielen Teilen der Welt zurück. Seit 2014 nimmt der weltweite Hunger aber wieder zu.
Klimabedingte Katastrophen wie Dürren und Überschwemmungen führen dazu, dass Felder vertrocknen und Ernten ausfallen. Dem Welternährungsbericht der Vereinten Nationen zufolge spielt dabei auch das Wetterphänomen El Niño eine entscheidende Rolle.
Außerdem wächst die Anzahl der Konflikte. Sie verschärfen die Lage zusätzlich – vor allem in Entwicklungsländern mit unsicherer Ernährungssituation. Insgesamt leben 489 Millionen Menschen, also mehr als die Hälfte aller Hungernden, in Konfliktgebieten. Die Gewalt wirkt sich nicht nur auf das Leben der Kinder, Frauen und Männer in den betroffenen Ländern aus, sondern auch auf Wirtschaft, Infrastruktur und Landwirtschaft. Gerade in ländlichen Gebieten haben Menschen unter Folgen wie Ernteausfällen oder Lebensmittelknappheit zu leiden.
Unterernährung oder qualitative Mangelernährung bedeuten, dass ein Mensch aufgrund eines Mangels an Nahrung nicht genügend Energie aufnehmen kann, um sein Körpergewicht zu halten. Laut Welternährungsorganisation liegt der Bedarf für ein normales, gesundes Leben bei 2.100 Kilokalorien pro Tag. Nimmt eine Person weniger als 1.400 Kilokalorien zu sich, spricht man von extremer Unterernährung. Unter der mangelnden Energiezufuhr leiden unter anderem das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Deshalb verlaufen Krankheiten wie Cholera bei unterernährten Menschen oft tödlich.
Qualitative Mangelernährung heißt einseitige Ernährung. Steht bei Menschen beispielsweise jeden Tag Weizen, Reis oder Mais auf dem Speiseplan, füllt das zwar den Magen, aber es fehlt an überlebenswichtigen Mikronährstoffen wie Vitaminen, Proteinen, Eisen, Jod und Zink. Qualitative Mangelernährung wird auch als "versteckter Hunger" bezeichnet. Sie ist deutlich schwerer festzustellen als Unterernährung, da selbst übergewichtige Menschen zu wenig proteinreiche und vitaminreiche Nahrung zu sich nehmen können.
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind weltweit im Einsatz, um hungernden Menschen zu helfen.
- Wir versorgen akut unterernährte Kinder, schwangere und stillende Frauen mit lebensrettender Notfallnahrung und energiereicher Erdnuss-Paste
- Wir verteilen dürreresistentes Saatgut und richten Getreidebanken ein, um Hungersnöte von vornherein zu verhindern
- Wir verteilen Nahrungsmittelpakete mit Bohnen, Mais, Milchpulver, Nudeln und Öl
- Wir setzen Brunnen instand und verteilen Wasserreinigungstabletten
- Wir verbessern die Gesundheitsversorgung durch mobile Ärzte-Teams
- Wir impfen Kleinkinder, die durch die Unterernährung anfällig für Krankheiten sind
- Wir errichten Gesundheitsstationen, in denen Menschen medizinisch versorgt werden
Erfahren Sie mehr über den Kampf der Bündnisorganisationen gegen den Hunger!
Weltweit ist die Zahl der hungernden Menschen zuletzt gestiegen. Als Ursache nennen die Vereinten Nationen im Welternährungsbericht die zunehmende Zahl an Konflikten, oft in Verbindung mit Wetterextremen.
Im Kongo führte die extreme Dürre im vergangenen Sommer zu vertrockneten Brunnen und Trinkwassermangel. Darauf folgte eine starke Regenzeit mit überlaufenden Flussbetten und verunreinigten Quellen. Die Landwirtschaft kam in vielen Regionen des Landes zum Erliegen, die Gesundheitsversorgung ist an vielen Orten schwierig. Medikamente und Spezialnahrung werden aber dringend benötigt.
Hintergrund: Andauernde Konflikte im Kongo
In der Demokratischen Republik Kongo kommt es seit 2016 immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen um Macht, Land und Rohstoffe. Bewaffnete Gruppierungen kämpfen dabei gegeneinander oder gegen Regierungstruppen. Die Folge: Über 4 Millionen Menschen sind auf der Flucht.
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@WFP #DRC Claude Jibidar,” Without immediate donor support, many – particularly women and children – will die.” 3.2 million people are desperately short of food & @WFP is desperate for donor funds https://t.co/GN5hgVSm62pic.twitter.com/JqgA3BwtS9
— WFP_Africa (@WFP_Africa) 7. Dezember 2017
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