von Aktion Deutschland Hilft/CARE
Zehn Monate nach Ausbruch des Konflikts im Sudan am 15. April 2023 leiden Millionen von Menschen unter den Folgen der Gewalt. Im Lager Zamzam in Nord-Darfur stirbt schätzungsweise alle zwei Stunden ein Kind. Berichten der Vereinten Nationen zufolge leiden über 700.000 Kinder im Sudan an Unterernährung. Ihre Zahl könnte bis Ende des Jahres auf 3,5 Millionen ansteigen.
Sudan: Die Hälfte der Vertriebenen sind Kinder
"Der Konflikt im Sudan hat über sechs Millionen Menschen vertrieben, die Hälfte davon sind Kinder", sagt Marie David, CARE-Länderdirektorin im Sudan. "Für die ohnehin schon gefährdeten Kinder verschlechtern sich die Bedingungen durch die Kämpfe noch weiter. Sie haben nicht genug zu essen, leiden unter Wachstumsstörungen und sind einem erhöhten Risiko für tödliche Krankheiten ausgesetzt. Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt und Hunderttausende kämpfen mit lebensbedrohlicher Unterernährung."
Lebensmittel und medizinische Versorgung sind oft nicht verfügbar, weil der Zugang zu Märkten oder Gesundheitseinrichtungen aufgrund von Kämpfen abgeschnitten ist. "Wegen Plünderungen, Morden und Gewalt ist es zu gefährlich, auf die Straße zu gehen, um etwas zu besorgen“, berichtet Fatima, eine 34-jährige Mutter von fünf Kindern in Süd-Darfur.
"Es gab kaum noch etwas zu essen für meine Kinder"
"Die Straße nach Nyala wurde gesperrt, es gab kaum noch etwas zu essen für meine Kinder. Da ich keine Nahrung hatte, konnte ich meine Tochter nicht stillen. Sie wurde so schwach, dass man sie kaum noch atmen hören konnte. In der Nähe meines Wohnorts gibt es auch keine Gesundheitseinrichtungen, wo ich sie hätte hinbringen können, denn sie wurden entweder geschlossen oder geplündert."
Trotz der immensen konfliktbedingten Herausforderungen hat die Bündnisorganisation CARE im Januar 2024 die Nahrungsmittelhilfen in Süd-Darfur wieder aufgenommen und erreicht nun auch zuvor abgeschnittene Gemeinden. In Nyala betreibt CARE das einzige Stabilisierungszentrum für schwangere und stillende Frauen sowie für mangelernährte Kinder unter fünf Jahren. Dort werden die Kinder auf Unterernährung untersucht und erhalten lebensrettende therapeutische Nahrung. Auch die Mütter werden mit Essen versorgt.
Sudan Hilfsplan: nur 3,5 % finanziert
Die Wiederaufnahme von Hilfsdiensten ist nur einer von vielen wichtigen Schritten, um der Ernährungskrise im Land zu begegnen. Doch die unterfinanzierte Hilfe und die andauernden Kämpfe machen humanitäre Hilfe zu einem lebensbedrohlichen Akt. CARE-Länderdirektorin Marie David fordert daher dringend zur Einstellung der Feindseligkeiten auf sowie zum Schutz der Zivilbevölkerung, der zivilen Infrastruktur und der humanitären Helfer:innen. "Nur so kann sichergestellt werden, dass diejenigen, die am dringendsten Hilfe benötigen, diese auch bekommen."
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