von World Vision
Ein neuer Bericht der internationalen Hilfsorganisation World Vision zeigt, wie steigende Nahrungsmittelpreise die globale Hungerkrise weiter verschärfen und Kinder einem erhöhten Sterberisiko aussetzen.
Zahl der akut Hungernden um 25 Prozent gestiegen
"Die Nahrungsmittelpreise sind in den letzten Jahren weltweit gestiegen, da die Welt mit den Auswirkungen von gleich drei Krisen, von COVID-19, Konflikten und Klimawandel zu kämpfen hat", sagte Mary Njeri, Global Hunger Response Direktorin von World Vision.
"Ein großer Teil der Menschen auf der ganzen Welt spürt die Auswirkungen steigender Nahrungsmittelpreise, aber für einige haben sie potenziell tödliche Folgen. Über 45 Millionen Kinder sind so stark unterernährt, dass sie in Gefahr sind, das nicht zu überleben. Die Zahl der akut hungernden Menschen ist seit Jahresbeginn bereits um 25 Prozent gestiegen, und wenn wir nicht dringend handeln, werden immer mehr Familien Schwierigkeiten haben, sich zu ernähren."
Lebensmittelpreise im Sudan um 143 Prozent erhöht
Der Bericht von World Vision macht deutlich, dass die Preise für Lebensmittel im vergangenen Jahr global um 14 Prozent gestiegen sind. Besonders stark war der Anstieg in einigen der ärmsten Länder, insbesondere in jenen, die auf Importe angewiesen und vom Klimawandel besonders betroffen sind.
So stiegen die Nahrungsmittelpreise seit 2021 im Sudan um 143 Prozent, in Äthiopien um 42 Prozent und in Angola um 33 Prozent. Auf den Salomonen haben sich die Reis- und Milchpreise seit 2021 verdreifacht.
Kinder in Krisenregionen doppelt so häufig unterernährt
Weltweit sind 345 Millionen Kinder und Familien akut von Hunger bedroht und müssen täglich mit der Sorge leben, genug zu essen zu bekommen. Hunger ist weit verbreitet, doch sind Kinder, die in Konfliktregionen leben, doppelt so häufig unterernährt. Die Kosten für einen Einkaufskorb für Grundnahrungsmittel, die ein einfacher Arbeiter durchschnittlich aufbringen muss, veranschaulichen die Ungleichheit.
Ein Mensch in der von Konflikten betroffenen Demokratischen Republik Kongo muss 17,2 Tage lang arbeiten, um sich das gleiche Essen zu leisten, das er in Singapur in 1,7 Stunden erarbeiten könnte.
"Es muss jetzt umgehend lebensrettende Hilfe geleistet werden"
"In Somalia würde ein Arbeiter zwei Wochen benötigen, um genug Geld für einen Grundnahrungsmittelkorb zu verdienen. Das ist für eine durchschnittliche Familie völlig unerreichbar und zeigt, wie wichtig es ist, die Ursachen der Krisen grundlegend anzugehen. Dazu ist schnelles Handeln und politischer Wille nötig, die Konflikte zu beenden und den Klimawandel zu bekämpfen. Es muss jetzt umgehend lebensrettende Hilfe geleistet werden, die hungernde Kinder und ihre Familien benötigen, um zu überleben. Die internationale Gemeinschaft muss dringend ihre Soforthilfe massiv verstärken, um die Millionen Menschen zu erreichen, die in Not und von einer der schlimmsten Hungerkrise betroffen sind, die die Welt bisher sah", so Mary Njeri.
World Vision fordert mehr Solidarität für ärmere Länder
World Vision fordert daher von der Internationalen Gemeinschaft, jetzt konkrete Maßnahmen für eine verbesserte Sicherheit zu ergreifen sowie einen sicheren Zugang zu der dringend benötigten humanitären Hilfe. Dazu muss sie mit allen Konfliktparteien zusammenarbeiten.
Zudem müssen ärmere Länder stärker gegen die Folgen des Klimawandels geschützt werden und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden, um das Risiko zu verringern, dass sich Hungerkrisen wie diese in Zukunft wiederholen.
Den ganzen Bericht in englischer Sprache können Sie hier als PDF downloaden.
+++ Spendenaufruf +++
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