Aufruf an Internationale Gemeinschaft: Sicherheit für Mitarbeiter vor bewaffneten Gruppen ist unbedingte Voraussetzung
Die Vereinten Nationen haben zwei Regionen in Somalia zu Hungersnot-Gebieten erklärt. Und sie erwarten, dass sich die Lage auch in anderen Teilen des Landes noch weiter verschlechtert. Das internationale Kinderhilfswerk World Vision ist in einigen betroffenen Regionen seit Jahren aktiv und möchte das Engagement auch in anderen Landesteilen verstärken, die bislang aus Sicherheitsgründen nicht für Helfer erreichbar waren. Jetzt gehe es darum, dass die Internationale Gemeinschaft die Bemühungen zum Schutz der Helfer vor bewaffneten Gruppen verstärke. Dies gelte vor allem für die Regionen im Süden Somalias.
“Als Hilfsorganisation wollen wir natürlich allen Menschen in den von der Dürre betroffenen Gebieten helfen “, erklärt der Regionaldirektor von World Vision für Ostafrika, Charles Owubah. „Gerade in den besonders gefährlichen Teilen Somalias leben die, die Hilfe am nötigsten haben, darunter viele Kinder. Aber weil wir diese Gebiete aus Sicherheitsgründen nicht erreichen können, sind wir auch nicht im Stande, die Familien zu unterstützen.“
In den von Milizen beherrschten Gebieten leben etwa 2,8 der insgesamt 3,7 Millionen Menschen, die in Somalia von der Dürre betroffen sind. In diesen Gebieten war World Vision seit 1992 aktiv, bis die Al-Shabaab-Milizen im vergangenen August das Hilfswerk zum Verlassen der Region zwangen.
In anderen Gebieten Somalias, zum Beispiel in Puntland oder auch in Somaliland, ist World Vision noch immer mit Projekten zur Verbesserung der Lebensbedingungen aktiv. “Aber natürlich würden wir unsere Hilfe gerne in die südlicheren Gebiete ausweiten,“ erklärt Ekkehard Forberg, Friedens- und Konfliktexperte bei World Vision.
Solange keine Übereinkunft mit den bewaffneten Gruppen über einen sicheren Zugang zu den von ihnen beherrschten Gebieten getroffen wird, können World Vision und andere Hilfswerke den Betroffenen aus den Gebieten nur helfen, wenn diese es schaffen zu flüchten. „Diese Übereinkunft könnte zum Beispiel zwischen der UNO und den bewaffneten Gruppen getroffen werden“, erklärt Forberg. „Aber das muss bald geschehen – jeder Tag kostet weitere Menschenleben“.
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