Wasser, Nahrungsmittel, Bildung: ADRA hilft in Somalia
Die heiße Luft färbt sich braun, als die Räder unseres Flugzeugs auf der Sandpiste aufsetzen und die Propeller den Staub in die Luft katapultieren. Wir, das ADRA-Team, landen in einer kleinen Propeller-Maschine der Vereinten Nationen auf dem Flughafen in Garowe, der Hauptstadt Puntlands.
Puntland ist eine „faktisch autonome“ Region Somalias. Das Lexikon, das ich zurate ziehe, hat die Definition „faktisch autonom“ mit Bedacht gewählt, denn in einem Land, in dem Terror und Anarchie an der Tagesordnung sind, gibt es keinen Staat, der seine Autonomie effektiv verteidigen könnte. Ebenso wenig kann er seine Bewohner schützen, weder vor Terroranschlägen wie der Autobombe, die am 4. Oktober in Mogadischu mehr als 70 Menschen in den Tod riss, noch vor dem Hunger, der nach Angaben der UN allein im Süden Somalias das Leben von über 29.000 Kleinkindern forderte und das von knapp einer Million Kindern bedroht. In den zehn Tagen, die wir in Somalia verbringen, reisen wir in unterschiedliche Teile des Landes, um ADRA-Projekte zu besuchen. Wir wissen, dass wir uns aufgrund unserer Hautfarbe besonders vor Übergriffen in Acht nehmen müssen.
Wasserspeicher versorgt ganzes Dorf
Wir beginnen mit einem Projekt zur Trinkwassergewinnung etwa eine Stunde von Garowe entfernt. Das ADRA-Gebäude dürfen wir nur mit einer speziell ausgebildeten Schutzeinheit verlassen: drei Somali mit Maschinengewehren. Unsere Bewacher scheinen ausgemergelt, aber froh, jetzt eine Anstellung zu haben, die ihnen das Überleben sichert. Außerdem sind sie von der UN als Wachpersonal ausgebildet worden. Am Wasserspeicher angekommen, werden wir vom Ältesten der Kommune empfangen. „Der Speicher versorgt das ganze Dorf – etwa 2400 Menschen – mit Trinkwasser“, erzählt er uns. Doch nicht nur er ist dankbar für die Unterstützung von ADRA. Auch wir freuen uns über die gute Arbeit der Kommune, die den Wasserspeicher über die Zeit unterhalten und so das Projekt nachhaltig gestaltet hat.
Wenige Tage später brechen wir zu einer anstrengenden Reise nach Eyl auf. Die Fahrzeuge kommen auf den staubigen, holprigen Straßen nur langsam voran. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Personen aus anderen Landesteilen nach Eyl gekommen, um den Ort als Ausgangspunkt für Piratenaktivitäten zu nutzen. Aufgrund der äußerst beschwerlichen Reise ist ADRA die einzige Hilfsorganisation vor Ort. Wie schon bei all den Besuchen zuvor, werden wir mit tiefer Dankbarkeit empfangen. Der Bürgermeister erzählt uns: „Nach dem Tsunami in unserer Region hat ADRA eine ganze Reihe von Wassertanks installiert. Wenn es um Wasser geht, ist ADRA in den Gedanken der Menschen hier so verbreitet, dass wir in einem Restaurant inzwischen um ein Glas ADRA bitten, wenn wir ein Glas Wasser bestellen.“
Bildung für 33.000 Schüler
Bevor wir am nächsten Tag wieder nach Garowe fahren, besuchen wir noch eine der Schulen, die von ADRA vor Ort unterhalten werden. Die Schüler lernen dort Geschichte, Englisch und Geografie. ADRA unterstützt zahlreiche Einrichtungen in Somalia mit insgesamt 33.000 Schülern und versorgt 125.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Wasser. ADRA will den Menschen in Somalia langfristig zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen wichtig. Nur so kann das Land nachhaltige Veränderung erleben. Wir wissen, dass diese Hoffnung auf Veränderung erst durch die Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland und anderen Ländern ermöglicht wurde und wird. Und so antworten wir den Menschen in Somalia auch, dass wir künftige Hilfe nicht versprechen können, aber dass wir die Hoffnung auf Unterstützung in unser Land weiter tragen.
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