von ADRA/Claudia Linke
Ein von ADRA unterstütztes Schul- und Rettungszentrum in Kenia bietet Mädchen Schutz vor Zwangsheirat und Genitalverstümmelung. Neben der Gewalt bestimmen dramatische Dürren den Alltag der Menschen in der Region. Das führt zu unfruchtbaren Böden – und dazu, dass es Wasser mangelt. Im Interview berichtet Gabriele Hansch, Abteilungsleiterin Afrika, wie ein neuer Brunnen die Mädchen im Schulzentrum stärkt.
ADRA: Wie kam es zu dem Vorhaben, einen eigenen Brunnen für das Schul- und Rettungszentrum zu bauen?
Gabriele Hansch: Wasser ist ein kostbarer Schatz in Afrika und Lebenselixier für Menschen, Tiere und Pflanzen. Bei Gründung des Zentrums in Kajiado wurde ein Brunnen in zu großer Entfernung gebaut, der letztendlich wegen Überlastung schnell funktionsuntüchtig wurde. Seitdem wurde die Schule über mobile Wassertankwagen versorgt. Eine kostspielige Angelegenheit, die nicht nachhaltig ist und nicht zur Bewässerung von Nutzpflanzungen ausreichte.
So entstand der Plan, neue Probebohrungen nach Wasser auf dem Grundstück vorzunehmen. Dieses Vorhaben glückte im März dieses Jahres und es wurde ausreichend Grundwasser gefunden. Nun steht der Brunnen und die Schule ist rundum versorgt und kann die Ablaufwasser zur Bewässerung von nahen Maisfeldern nutzen.
Was ändert sich für die jungen Bewohnerinnen des Schul- und Rettungszentrums mit dem Brunnen?
Für die Mädchen ist jetzt ausreichend Wasser vorhanden für die persönliche Hygiene, zum Wäschewaschen, für die Schulküche und zum Bewässern von Nutzpflanzen. Vorher musste der Wasserverbrauch notgedrungen sehr eingeschränkt werden. Die Abhängigkeit von Wasserlieferungen hat die Weiterentwicklung dieser Institution sehr erschwert. Das ist nun vorbei. Die Mädchen können frisches, fließendes Wasser genießen. Es soll nun auch in Kajiado eine Selbstverständlichkeit werden, denn jeder Mensch hat ein Recht auf sauberes Wasser.
Für was genau wird der Brunnen verwendet?
Da der neue Brunnen nur eine genau berechnete Wassermenge pro Tag fördern kann, welche nur für die Versorgung des Zentrums und seiner Bewohnerinnen ausreichend ist, versorgt er exklusiv das Schul- und Rettungszentrum in Kajiado und deren Bewohnerinnen. Weitere Nutzer können aus Sicherheitsgründen nicht berücksichtigt werden, da der Brunnen direkt auf dem Gelände des Schul- und Rettungszentrums mit Internat steht.
Die neue Brunnenanlage liefert Trinkwasser in guter Qualität und das Wasser dient der Körperpflege und Wäschehygiene. Außerdem macht sie die Bewässerung von Feldern und Gemüsegärten möglich.
Gabriele Hansch ist Abteilungsleiterin Afrika bei unserer Bündnisorganisation ADRA.
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