von Johanniter International
Stefan Bihl, Johanniter-Länderbüroleiter in Goma, Demokratische Republik Kongo, schätzt die derzeitige Entwicklung der Choleraepidemie als sehr besorgniserregend ein.
"Über die Hälfte der Bevölkerung nutzt weiterhin verschmutztes Wasser. Sanitäre Anlagen und grundlegende Kenntnisse über die Krankheit und Maßnahmen zum Schutz gegen eine Ansteckung fehlen. Daher rechnen wir besonders im Distrikt Masisi mit einer weiteren Ausbreitung der Epidemie." So wurden im Distrikt Masisi, nordwestlich der Provinzhauptstadt Goma, in den letzten Wochen 1.500 Patienten mit Cholera registriert.
Die Zahl der Cholera-Infizierten ist gestiegen
Die Johanniter sind hier seit fast zehn Jahren tätig und unterstützten derzeit 16 Gesundheitsstationen. Landesweit sind die Zahlen seit dem Ausbruch im Juli auf 40.000 Infizierte gestiegen, so die aktuellen Zahlen des kongolesischen Gesundheitsministeriums. 771 Menschen starben bereits an der Durchfallerkrankung. Insgesamt sind 21 der 26 Provinzen des Kongos betroffen. "Die Epidemie kann sich vor allem aufgrund der derzeitigen Regenzeit immer weiter ausbreiten", berichtet Bihl. "Schmutziges Wasser gelangt in die Brunnen. Erdrutsche verschütten Quellen, wodurch die Menschen auf Wasser aus schmutzigen Kanälen angewiesen sind."
Um die Cholera einzudämmen, arbeitet die Johanniter-Auslandshilfe eng mit dem kongolesischen Gesundheitsministerium zusammen. So werden Medikamente und Infusionen zur Cholerabehandlung bereitgestellt. Von Cholera betroffene Haushalte und Gesundheitsstationen erhalten Desinfektionsmittel. Das medizinische Personal wird zu Desinfektionsmaßnahmen und im Umgang mit infizierten Patienten geschult.
Aufklärung der Bevölkerung, Versorgung der Patienten
"Auch klären wir die Bevölkerung über Ansteckungsgefahren und präventive Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen auf", ergänzt der medizinische Koordinator der Johanniter in Goma, Dr. Louis Massing. "Trotz der enormen Anstrengungen auf allen Seiten besteht jedoch ein großer Bedarf bei der Versorgung der vielen Patienten."
Die Johanniter-Auslandshilfe ist seit fast zehn Jahren in der DR Kongo mit verschiedenen Projekten aktiv, hauptsächlich in der Basisgesundheits- und Wasserversorgung. Mehr als 160.000 Menschen erhielten im Jahr 2016 die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung. Gleichzeitig versorgen die Johanniter Menschen, die sexuelle Gewalt überlebt haben.
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