Der internationale Verbund der Hilfsorganisation CARE bittet in einem weltweiten Spendenaufruf um 17,5 Millionen Euro (25 Millionen US-Dollar), um Menschen in den von einer schweren Dürre und Nahrungsknappheit betroffenen Regionen am Horn von Afrika mit Nahrung, Wasser und Hilfsgütern zu unterstützen. In Deutschland hat sich CARE mit den Bündnispartnern der „Aktion Deutschland Hilft“ zusammengetan, und wirbt gemeinsam um Spenden für diese schleichende Katastrophe. Mehr als zehn Millionen Menschen in Kenia, Äthiopien, Somalia und Dschibuti benötigen humanitäre Hilfe. In kenianischen Dadaab, dem größten Flüchtlingslager der Welt, kommen inzwischen jeden Tag rund 1.500 weitere Menschen an, die verzweifelt Wasser, Nahrung und Unterkunft suchen.
CARE plant, insgesamt 1,8 Millionen Menschen in Äthiopien, Somalia und Kenia zu helfen. “Das ist eine dramatische Krise, auf die wir bereits vor einigen Wochen hingewiesen haben“, erinnert Dr. Anton Markmiller, Hauptsgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg. „Nach mehreren Jahren mit schweren Dürrephasen sterben die Nutztiere weg, sodass den Menschen die Lebensgrundlage entzogen wird. Sie können einfach ihre Familien nicht mehr ernähren.“
Es sei aber wichtig, auch die Ursachen der Dürre nicht aus dem Auge zu verlieren: „Wir leisten jetzt natürlich vor allem Nothilfe und verteilen Hilfsgüter, um den Menschen das Überleben zu sichern“, erklärt Markmiller. „Aber die Gemeinden müssen auch weiterhin langfristig unterstützt werden, um sich gegen die Folgen von Dürren zu schützen. Das Horn von Afrika ist chronisch von Nahrungsmittelknappheit bedroht, und die Gründe sind vielfältig: Tief verwurzelte Armut, Klimawandel, Konflikt und soziale Ungerechtigkeit: All diese Probleme müssen angepackt werden, um dem Kreislauf der wiederkehrenden Hungersnöte zu entkommen.“ CARE arbeite seit Jahren in der Region und entwickele mit den Gemeinden erfolgreich Strategien, um mit Hilfe von traditionellem Wissen Dürreperioden zu überstehen.
CARE versorgt bereits jetzt knapp eine Millionen Menschen in der Region, aber zusätzliche Hilfsgelder werden dringend benötigt. Die Vereinten Nationen befürchten, dass sich die Lage in den kommenden Monaten noch verschärfen und die Nahrungsmittelkrise bis ins kommende Jahr anhalten wird. Trotz der dramatischen Situation ist bisher aber von internationaler Geberseite erst die Hälfte der benötigten Gelder zugesagt worden.
CARE konzentriert sich mit seiner Hilfe auf Äthiopien, Kenia und die somalischen Gebiete Puntland und Somaliland. Dazu gehören finanzielle Hilfen für akut von Unterernährung betroffene Familien sowie das gezielte Schlachten und Verkaufen von Nutztieren, um zu verhindern, dass Teile der Herden verhungern und Familien ihre Besitzgrundlage verlieren. Außerdem arbeitet CARE im Bereich der Wasserversorgung und bietet Cash for Work-Programme an. In Dadaab trägt CARE die Hauptverantwortung für die Bereiche Wasser, Bildung und Nahrung für die inzwischen auf rund 380.000 Menschen angewachsenen Flüchtlingslager.
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