„Das neue Afrika-Konzept der Bundesregierung spricht von einer Partnerschaft auf Augenhöhe. Aber das muss vor allem bedeuten, dass man seine Partner nicht aus dem Auge verliert“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Hilfsorganisation CARE Deutschland-Luxemburg, Dr. Anton Markmiller, am Freitag in Bonn. Die Ursachen der derzeitigen Hungerkrise in der Region am Horn von Afrika - chronische Armut, politische Instabilität, soziale Ungerechtigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels – seien miteinander verwoben und schwelten bereits seit Jahren. Deshalb müsse die Bundesregierung gemeinsam mit ihren internationalen Partnern ernst machen mit einer vorausschauenden Unterstützung der Krisenregion, so Markmiller. „Sonst nimmt dieser Kreislauf des Elends, den wir auch schon aus anderen Regionen Afrikas, am prominentesten aus Biafra, kennen, kein Ende."
„Solange in vielen Teilen am Horn von Afrika Hunger und Gewalt herrschen, werden die Flüchtlingsströme nicht abreißen“, ergänzt auch Axel Rottländer, der als stellvertretender Nothilfekoordinator für die CARE-Arbeit im Flüchtlingslager Dadaab im Norden Kenias verantwortlich ist. An diesem Wochenende fährt er erneut nach Dadaab, um die Nothilfe von CARE zu unterstützen. „Heute beginnt die nächste Runde der Verteilungen, mit der wir 378.000 Menschen erreichen wollen.“ Aber der Strom der Neuankömmlinge bereite den Helfern große Sorgen, so Rottländer. „Wir brauchen dringend mehr finanzielle Mittel, um in Dadaab aber eben auch in den anderen Dürregebieten am Horn von Afrika zu helfen.“
CARE ist seit 1991 in Dadaab, dem größten Flüchtlingslager der Welt, tätig und leitet die Bereiche Nahrung, Wasser und Bildung vor Ort. Momentan treffen täglich rund 1.500 neue Flüchtlinge ein. Sie erhalten auch Matten, Eimer, Hygienepakete und psychologische Betreuung. Über 80 Prozent der Neuankömmlinge sind Frauen und Kinder, die neben unsagbaren körperlichen Strapazen der Flucht auch häufig Gewalt und sexuelle Übergriffe erleiden mussten. In den Dürregebieten von Kenia, Äthiopien und Somalia unterstützt CARE betroffene Gemeinden unter anderem mit Nahrung, finanziellen Hilfen, Wasser und Saatgut für die nächste Pflanzperiode, um die Hungersnot zu lindern.
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