CARE weitet Arbeit im gesamten Horn von Afrika aus, fordert die Aufhebung von Beschränkungen der humanitären Hilfe in Somalia
Heute wurde von den Vereinten Nationen offiziell eine Hungersnot in zwei Regionen im Süden Somalias ausgerufen. Zum letzten Mal geschah dies in Äthiopien im Jahre 2000. Diese Erklärung unterstreicht, was CARE und andere Hilfsorganisationen aus den Krisengebieten berichten: Die aktuelle Hungersnot am Horn von Afrika ist die schlimmste humanitäre Katastrophe, die sich derzeit auf der Welt abspielt. Die Vereinten Nationen warnen vor dem Preis des Nichtstuns: Der Hunger werde sich dann innerhalb der nächsten zwei Monate in der gesamten Region des südlichen Somalia verbreiten.
Im dem ostafrikanischen Land sind 3,7 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung, auf humanitäre Unterstützung angewiesen. In einigen Gebieten im Süden Somalias ist jeder zweite mangelernährt, das ist die höchste Rate weltweit. In den drei am schwersten betroffenen Ländern Somalia, Äthiopien und Kenia benötigen insgesamt mehr als elf Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Bezogen auf Deutschland würde dies bedeuten, dass jedes Kind, jede Frau und jeder Mann in einem Bundesland der Größe beispielsweise Baden Württembergs vom Hungerstod bedroht wäre.
Um wirksam gegen die aktuelle Krise anzukämpfen, fordert CARE
• dass internationale Geber deutlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit Hilfsgüter eingekauft und verteilt werden können. Die derzeitige Nothilfe ist noch nicht ausreichend, weil es an Geld und an Zugang zu den betroffenen Gebieten mangelt. Bis heute ist erst die Hälfte der nötigen Gelder zugesichert worden.
• dass den humanitären Organisationen ungehinderter und uneingeschränkter Zugang zu den Gebieten gewährleistet wird
• dass internationale Geber die bestehenden rechtlichen Beschränkungen für die Umsetzung von Nothilfe in Somalia auf humanitärer Grundlage aufheben um sicherzustellen, dass Hilfe die Bedürftigsten erreicht.
“Die Erklärung der Hungersnot ist ein dringlicher Appell für die notleidenden Menschen. Die Situation ist die katastrophalste, die ich in meinen 22 Jahren Erfahrung in der Nothilfe gesehen habe“, berichtet Barbara Jackson, die Nothilfe-Direktorin des internationalen Verbundes von CARE. “Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind leiden. Die Umstände, unter denen sie die Grenze von Somalia nach Kenia überqueren und der Zustand, in dem sie dann im Flüchtlingslager Dadaab ankommen, sind unvorstellbar.“ Das Leid, das die Menschen ertragen müssten, könne man sich nicht annähernd vorstellen, und sie benötigten sofortige Hilfe, so Jackson, die in dieser Woche in Dadaab war. „Jeder, den ich traf, hatte die gleiche Botschaft: ‚Bitte teilen sie der Welt mit, dass wir Hilfe brauchen. Und wir brauchen sie jetzt sofort. Wir können kaum länger aushalten.’”
CARE hat bereits Nothilfe für mehr als eine Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien und Kenia geleistet und hat seinen weltweiten Aufruf um Unterstützung in der vergangenen Woche verdoppelt: CARE bemüht sich nun, weltweit insgesamt 33,7 Millionen Euro (48 Millionen US-Dollar) einzunehmen, um Wasser, Nahrung und andere Hilfsgüter für zwei Millionen Menschen zur Verfügung stellen zu können. Bis dato ist die Nothilfe von CARE International nur zu 30 Prozent finanziert und deshalb bittet die Hilfsorganisation private Spender ebenso wie Regierungen um mehr Unterstützung. In Deutschland ruft CARE mit dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ zu Spenden auf.
In Somalia hat CARE bis heute 164.000 Menschen mit Hilfsgütern und Geld unterstützt, um den Hunger zu bekämpfen. Auf der anderen Seite der Grenze im Norden Kenias, wohin in den letzten sechs Monaten mehr als 61.000 Somalier geflohen sind, leitet CARE die Verteilung von Nahrung und Wasser und führt Bildungsprogramme durch im Flüchtlingslager Dadaab. Mehr als 1.500 Menschen kommen dort jeden Tag an und CARE arbeitet mit seinen Partnern rund um die Uhr, um die Nothilfe auszuweiten. CARE wird auch Hilfsgüter im neu geöffneten Camp Ifo II austeilen, wo weitere 40.000 Menschen untergebracht werden können. CARE arbeitet darüber hinaus im Norden Kenias und im Süden Äthiopiens in den von der Dürre betroffenen Gemeinden.
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