von Aktion Deutschland Hilft
Der Bürgerkrieg in der Region Tigray, Äthiopien, dauert seit vielen Monaten an und die humanitäre Lage der Menschen hat sich dramatisch verschlechtert. Die Vereinten Nationen warnen: Ohne sofortiges Handeln werden Ernährungsunsicherheit und Unterernährung ein katastrophales Ausmaß erreichen. Es droht eine schwere Hungersnot.
Update (30.06.2021)
Auch nach fast acht Monaten Krieg ist die Lage im umkämpften Tigray angespannt. Die Regierung von Äthiopien hatte am Montag (28.06.2021) ein Waffenruhe verkündet, welche von den Kämpfern in Tigray jedoch abgelehnt wird.
Hunderttausende Menschen hungern – humanitärer Zugang problematisch
Millionen Kinder, Frauen und Männer benötigen dringend humanitäre Hilfe. Doch der Zugang für internationale Hilfsorganisationen in die Region wird von den Konfliktparteien blockiert. Es kommt zu Plünderungen und Beschlagnahmungen von Hilfsgütern. Seit Beginn des Krieges sind mindestens zwölf Mitarbeiter:innen von Hilfsorganisationen beim Einsatz in der Region gestorben.
"Es braucht jetzt dringend eine anhaltende Waffenruhe und einen sicheren humanitären Korridor für Hilfslieferungen", fordert Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft.
Seit November 2020 herrscht in Tigray, der Grenzregion zwischen Äthiopien und Eritrea, ein kriegerischer Konflikt. Tausende Menschen sind aus ihren Häusern vertrieben worden, ganze Dörfer stehen leer. Geflüchtete berichten von schwerer Gewalt und Plünderungen. Die Region ist zu großen Teilen von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen sind seit Beginn des Konflikts in den benachbarten Sudan geflohen.
Die Vereinten Nationen stufen die humanitäre Lage in Tigray als sehr besorgniserregend ein. Schon vor Beginn des Konflikts waren dort 950.000 Menschen auf Hilfe angewiesen. Nun könnten mehrere Millionen hinzukommen. Die schwierige Sicherheitslage sowie logistische und bürokratische Hürden stellen humanitäre Helfer:innen vor große Herausforderungen.
Die Ursachen des Konflikts sind komplex. Seit vielen Jahren gibt es Spannungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und dem Bundesstaat Tigray. Neben lokalen Milizen und dem äthiopischen Militär soll auch Eritrea an den Kämpfen beteiligt sein. Die UN fürchten, dass die Konflikte die gesamte Region am Horn von Afrika destabilisieren könnten.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in Äthiopien und den Nachbarländern aktiv. Mithilfe lokaler Partnerorganisationen und wo immer möglich unterstützen sie auch vertriebene Menschen aus Tigray.
Update (11.06.2021)
Mehr als 350.000 Menschen sind den UN zufolge vom Hungertod bedroht. Sie fallen in die höchste Stufe (5) der Kategorisierung zur Nahrungsmittel-Unsicherheit. Weitere 2 Millionen Menschen fallen in Stufe 4: Ohne schnelle Unterstützung droht sich auch ihre Lage zu verschlechtern.
Konflikt in Tigray: Viele Bauernhöfe zerstört
"Ländliche Gemeinden im Norden Äthiopiens sind von dem Konflikt besonders betroffen. Viele Bauernhöfe wurden zerstört und Güter wie Saatgut und Vieh gingen verloren", sagte FAO-Generaldirektor Qū Dōngyù. "Es ist unerlässlich, dass wir diesen Gemeinden helfen, ihre Familien zu ernähren. Aber dafür brauchen wir Ressourcen und Zugang – beides bleibt ein Problem."
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"Die brutale Realität für unsere Mitarbeiter*innen in Tigray ist, dass es für jede Familie, die wir mit lebensrettenden Nahrungsmitteln erreichen, unzählige weitere gibt, vor allem in ländlichen Gebieten, die wir nicht erreichen können."@WFPChief zur Situation in #Tigray. pic.twitter.com/imw8RTUCcJ
— UN World Food Programme (deutsch) (@WFP_DE) June 10, 2021
Bündnisorganisationen und Partner unterstützen vertriebene Menschen
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in Äthiopien und den Nachbarländern aktiv. Mithilfe lokaler Partnerorganisationen und wo immer möglich unterstützen sie auch vertriebene Menschen aus Tigray.
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