Über zehn Millionen Menschen in Somalia, Kenia und Äthiopien sind von der schwersten Dürre seit über fünfzig Jahren betroffen. Stark angestiegene Lebensmittelpreise und bewaffnete Konflikte verstärken die Krise in Ost-Afrika. Besonders stark betroffen sind die Regionen um Kitui und Kajiado in Kenia sowie Puntland in Somalia. Die Vereinten Nationen gehen von der derzeit schwersten Nahrungsmittelkrise weltweit aus. ADRA steht im Gespräch mit den Partnerorganisationen vor Ort und mit dem Auswärtigen Amt und bereitet Hilfsprojekte im Bereich der Wasserversorgung vor.
Der Osten Afrikas – Horn von Afrika genannt – ist ein chronisch schwelender Krisenherd. Vor allem die anhaltenden Gewaltkonflikte in Teilen Somalias sowie der Grenzstreit zwischen Äthiopien und Eritrea trugen in den vergangenen Jahren dazu bei, dass sich die Situation am Horn von Afrika kaum entspannte. Zusätzlich wird die Region seit Jahren immer wieder von katastrophalen Hungersnöten heimgesucht. Ursachen der jetzigen Krise sind vor allem ausbleibende Regenfälle, damit verbundene Missernten und Preissteigerungen der Nahrungsmittel und des Trinkwassers.
Menschen in Somalia und Kenia auf humanitäre Hilfe angewiesen
In weiten Teilen Somalias sind die Preise für Getreide im vergangenen Jahr um 135 Prozent gestiegen. Viele Hirten haben außerdem ihr Vieh und somit ihre Lebensgrundlage verloren. Zwischen Januar und März 2011 sind laut UNHCR insgesamt 97000 Menschen aus Somalia in die Nachbarländer Kenia und Äthiopien geflohen, um der Krise zu entkommen. Jede Woche treffen rund 10000 Somalier in den Notlagern im Osten Kenias ein - ihr Gesundheitszustand ist nach der langen Reise in der Regel schlecht, die Notlager überfüllt.
Kenia leidet unter Wassermangel und Flüchtlingszustrom
Auch in Kenia hat sich seit Januar der Wassermangel verstärkt. Noch immer bleibt der Regen aus und die Hauptwasserquellen sind nur noch 30 bis 60 Prozent gefüllt. Auch die Landwirtschaft ist durch den Wassermangel betroffen und die Nahrungsmittelversorgung im Land wird zunehmend schwierig. Die Flüchtlingsströme aus Somalia verschlimmern die Situation. Besonders gefährdet sind die Gebiete im unteren Osten Kenias, Süd-Kitui und Kajiado. Die Nahrungsmittelvorräte aus eigenem Anbau sind längst aufgebraucht, mittlerweile können die Menschen sich nur noch durch den Kauf von Nahrungsmitteln versorgen und dafür reicht das Geld nicht, denn auch in Kenia sind die Getreidepreise in den letzten drei Monaten stark in die Höhe geschossen. Mehr als 3.5 Million Menschen sind in Kenia von der Dürre betroffen.
Unsere Schwesterorganisationen ADRA Somalia und ADRA Kenia sind in den betroffenen Ländern aktiv und bereiten Nothilfeprojekte vor. ADRA Deutschland steht im Gespräch mit ADRA Kenia und ADRA Somalia sowie mit dem Auswärtigen Amt, um Nothilfe-Projekte im Bereich der Wasserversorgung vorzubereiten. Geplant sind Trinkwasser-Lieferungen sowie die Installation von Zisternen. Wir erwarten eine endgültige Zusage für die Durchführung der Projekte im Laufe der nächsten Woche.
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