CARE ist in Dadaab Hauptpartner des UN-Welternährungsprogramms
Der Tag von Bishar Salat Ahmed braucht mehr als 24 Stunden. Er ist Chef-Logistiker bei CARE in den Flüchtlingslagern von Dadaab und für die Versorgung von 463.000 Flüchtlingen mit Wasser und Nahrung verantwortlich.
Es ist heiß. Geduldig warten die neu angekommenen Flüchtlinge vor dem Empfangszentrum im Lager Ifo, in Dadaab, Kenia. Die meisten kommen aus Somalia. Dürre und Gewalt haben sie aus ihren Dörfern vertrieben. Viele Tagesmärsche liegen hinter ihnen. Besonders die Kinder sind ausgezehrt und von der Flucht gezeichnet. Bishar Salat Ahmed lacht ihnen am Empfangszentrum aufmunternd zu. Der Chef-Logistiker von CARE und Vater von zwei Kindern ist Kenianer und spricht ihre Sprache. „Ich liebe Kinder“, sagt er. „Meine eigenen Kinder leben in Nairobi, nur alle zwei Monate kann ich sie sehen. Öfter kann ich in Dadaab nicht fehlen“, sagt er bedauernd. Energiereiche Kekse, Wasser, erste Nahrung und Hilfsgüterpakete werden von CARE an die Neuankömmlinge verteilt, für die meisten von ihnen das erste Essbare seit vielen Tagen. Im Nebenraum werden die Kinder medizinisch untersucht und geimpft. Ab und zu entwischt eines der Furcht einflößenden Spritze. Wenn er kann, steht Bishar mit tröstenden Armen bereit, hat für jedes Kind, jedes Elternteil aufmunternde Worte und erntet dankbar ein Lächeln. „Es ist wichtig, sich hier nicht nur als Nummer zu fühlen“, sagt er – und spricht aus langjähriger Erfahrung.
Seit 20 Jahren arbeitet Bishar für CARE in Dadaab. Was klein anfing, ist heute so groß wie Nürnberg und zählt zu den größten Flüchtlingslagern der Welt. Fünf Grundschulen sind entstanden, ein Krankenhaus, zahlreiche Krankenstationen. Doch Dadaab platzt aus allen Nähten. Für 90.000 Flüchtlinge wurden die Lager angelegt. Seit der Dürre 2011 leben hier 463.000 Menschen. Bis zu 1200 Neuankömmlinge pro Tag erreichten im Sommer 2011 die Empfangszentren. „Es ist schwer, für alle Neuen Platz zu finden. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist die größte Herausforderung“, sagt Bishar. Als Hauptpartner des Welternährungsprogramms und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen ist CARE vor Ort dafür verantwortlich, dass jeder Flüchtling am Tag ausreichend Wasser und Nahrung zur Verfügung hat.
Als Chef-Logistiker koordiniert Bishar die Verteilung von allein 7000 Tonnen Nahrungsmitteln im Monat und 7,5 Millionen Litern Wasser am Tag. Dafür arbeiten er, 290 CARE-Mitarbeiter und 2200 helfende Flüchtlinge aus den Lagern rund um die Uhr. Sechs neue Bohrlöcher und ein Labor zur Überwachung der Wasserqualität wurden in den letzten Wochen gebaut, neue Wassertanks und Zapfstellen installiert, allein 19 Kilometer zusätzliche Wasserleitung verlegt. Gleichzeitig bringen Tanklastwagen im Stundentakt Trinkwasser zu den noch unterversorgten Siedlungen.
Bishar begleitet uns zu einer der CARE-Grundschulen. Mit 15.000 Kindern sind die Schulen derzeit maßlos überfüllt. Zelte ersetzen die fehlenden Klassenräume. Und dennoch: Den Kindern gibt der Unterricht Halt. Theresiah Nthiani ist Direktorin der CARE-Schulen. Seit 1999 ist auch sie vor Ort und für viele Schüler ein großes Vorbild. Gerade lernen die Klassen das richtige Händewaschen. Ihr Gesang zu den wichtigsten Hygieneregeln schallt weit über das Schulgebäude hinaus und dringt bis in die kleine Sozialstation, in der wir die CARE-Psychologin Janet Ndoti Ndila treffen. Mit 18 Sozialarbeiterinnen kümmert sie sich in den Lagern um Opfer sexueller Gewalt, initiiert Schutzmaßnahmen und Nachbarschaftshilfe. „Das Wichtigste für die Menschen hier ist es, ihr Vertrauen wiederzufinden“, sagt sie. „Vertrauen in die Hilfe, die wir leisten, und in ihre eigene Kraft, um ihr Leben im Lager positiv zu gestalten. Dafür arbeiten wir.“
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