von action medeor
Die Situation in der Ukraine hatte sich in den letzten Tagen und Stunden enorm verschärft. In der vergangenen Nacht wurde die Ukraine von Russland an mehreren Orten angegriffen. Auch das Partnerkrankenhaus von action medeor in Ternopil berichtet von Explosionen an einem Flughafen in der Nähe von Ternopil.
O-Ton Christoph Bonsmann, Vorstand von action medeor
Menschen fliehen aus dem Osten der Ukraine
Das Krankenhaus bittet um Unterstützung: Immer mehr Menschen fliehen aus dem Osten der Ukraine, um sich vor kriegerischen Auseinandersetzungen in Sicherheit zu bringen.
In diesen Tagen hat das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor damit begonnen, erste Hilfslieferungen für medizinische Einrichtungen in der Ukraine zusammenzustellen. Eine der ersten Anfragen kam aus dem städtischen Krankenhaus Ternopil, einer Stadt im Westen der Ukraine. Obwohl das Krankenhaus nicht im Zentrum der derzeit umkämpften Gebiete liegt, ist es auch unmittelbar betroffen.
"Viele kommen nur mit einem Koffer"
"Wir behandeln hier viele verletzte Soldaten, aber auch Menschen, die aus den ostukrainischen Gebieten geflohen sind und Schutz suchen", berichtet Yaroslav Chaikyvskyy, Direktor des Krankenhauses.
"Viele von Ihnen kommen nur mit einem Koffer bei uns an und haben sonst nichts. Unter den Flüchtenden sind viele Frauen, auch Familien mit Kindern. Sie leiden zum Teil an chronischen Krankheiten, die im Osten der Ukraine nicht mehr behandelt werden konnten und können. Aber wir behandeln hier auch Lungenentzündungen und Unterkühlungen an Armen und Beinen, außerdem nehmen wir als Notfallkrankenhaus chirurgische Eingriffe für die Notversorgung von Geflüchteten vor."
Zahl der Hilfesuchenden steigt im gesamten Land
Weil im Osten des Landes das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze stößt, werden immer mehr Ärzte auch aus dem Westen der Ukraine zur Versorgung der Bevölkerung gebraucht. Zugleich steigt auch im Rest des Landes die Zahl der Hilfesuchenden.
Auch in der Stadt Ternopil bereitet man sich auf einen großen Anstieg von Patientinnen und Patienten vor, die jetzt aus der Ostukraine flüchten werden. Außerdem stehen für das Krankenhaus weniger finanzielle Mittel von staatlicher Seite zur Verfügung, da diese für die militärische Verteidigung des Landes aufgewendet werden müssen.
Weitere Hilfslieferungen geplant
action medeor hat Direktor Yaroslav Chaikyvskyy und seinem Krankenhaus in Ternopil eine sofortige Unterstützung mit Verbandsmaterialien und medizinischem Equipment zugesagt. Weitere Medikamentenlieferungen bereitet das Hilfswerk im niederrheinischen Tönisvorst derzeit vor.
"Wir gehen davon aus, dass wir in der Ukraine weitere medizinische und humanitäre Hilfe leisten müssen", so Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor.
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