von Aktion Deutschland Hilft
Zwei Jahre nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine verschärft sich die humanitäre Lage in dem kriegsgeschüttelten Land dramatisch. Die Zahl der Menschen in der Ukraine, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, hat sich fast vervierfacht:
Rund drei Millionen waren es vor dem 24. Februar 2022. Für dieses Jahr geht OCHA (das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten) von rund 14,6 Millionen Menschen aus – das sind rund 40 Prozent der Bevölkerung.
Mehr Hilfsprojekte für die Ukraine
"Vor diesem Hintergrund haben die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft ihre Unterstützung massiv ausgeweitet: Die Zahl der Projekte stieg von gut 100 im ersten Kriegsjahr auf 338 im Jahr 2023 an", sagt Dr. Markus Moke, Leiter der Abteilung Projekte und Qualitätssicherung bei Aktion Deutschland Hilft.
Große Solidarität: 271 Millionen Euro Spenden an Aktion Deutschland Hilft
Ermöglicht wird das durch eine gewaltige Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland. Seit dem 24. Februar 2022 gingen insgesamt rund 271 Millionen Euro Spenden für die Ukraine bei Aktion Deutschland Hilft ein. Im Jahr 2023 war die Ukraine-Nothilfe im Bündnis der Spendenzweck Nummer zwei nach dem Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Auch das zeigt die anhaltende Solidarität mit der Ukraine.
Nach wie vor sind 21 von 23 Bündnisorganisationen vor Ort im Einsatz. Sie setzen Projekte in der Ukraine, elf weiteren Staaten und Deutschland um. Diese überlebenswichtige Hilfe erreichte insgesamt bereits knapp neun Millionen Frauen, Männer und Kinder.
Hilfe nach Zerstörung des Staudamms von Nowa Kachowka
Der andauernde Krieg macht akute Nothilfe weiterhin dringend notwendig: Die Helfer:innen der Bündnisorganisationen verteilen Nahrungsmittel, Medikamente und medizinisches Material sowie Güter des täglichen Bedarfs (beispielsweise Hygieneartikel und Windeln).
Neuer Hilfsbedarf entstand nach der Zerstörung des Staudamms von Nowa Kachowka am 6. Juni 2023. Nach dieser weiteren Katastrophe versorgten Bündnisorganisationen die betroffenen Menschen mit dem Nötigsten.
Winterhilfe und Nothilfe aktuell im Fokus
Aktuell steht die Winterhilfe im Fokus: In Wärmestuben können sich die Menschen aufwärmen und warme Mahlzeiten zu sich nehmen.
Mit Reparaturen an Fenstern, Dächern und Türen wurden Häuser winterfest gemacht. Auch Generatoren, Brennstoffe und Heizungen helfen den Menschen, den Winter zu überstehen.
Fast 1.000 Tonnen medizinische Hilfsgüter
Das gewaltige Ausmaß der Unterstützung zeigt auch diese Zahl: Im Jahr 2023 lieferten die Bündnisorganisationen mehr als 957 Tonnen Medikamente und medizinisches Material in die Ukraine. Prothesen, Krücken, Rollstühle und Rollatoren tragen dazu bei, dass Verletzte ihren Alltag besser bewältigen.
Die meisten Spenden, nämlich knapp 72 Prozent, wurden in der Ukraine selbst verwendet, gefolgt von Deutschland mit fast zwölf Prozent und schließlich den Anrainerstaaten der Ukraine.
In Deutschland erhielten rund 20.000 Menschen aus der Ukraine Unterstützung von den Bündnisorganisationen: unter anderem durch Sprachkurse und Beratungsgespräche.
Psychologische Unterstützung wird immer wichtiger
Mit zunehmender Dauer des Krieges wird psychologische Hilfe für die traumatisierte Bevölkerung immer wichtiger. Deshalb erhalten Männer, Frauen und Kinder Traumatherapien in Einzel- und Gruppensitzungen. Wo das nicht möglich ist, fangen Telefonhotlines die Menschen psychisch auf – zum Teil sogar während sie bei Bombenalarm in Schutzbunkern ausharren.
Auch die Helfer:innen vor Ort brauchen und erhalten zunehmend psychologische Hilfe, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Denn es gibt keinen sicheren Zugang für humanitäre Helfer:innen in die umkämpften Gebiete, sodass sie bei ihrer Arbeit immer wieder in Lebensgefahr geraten.
Viele Mitarbeiter:innen lokaler Hilfsorganisationen, die mit den Bündnisorganisationen zusammenarbeiten, sind tagtäglich in den Städten und Dörfern entlang der Frontlinie unterwegs. Sie versorgen die Bewohner mit Nahrung, Decken, Feuerholz, Batterien etc.
Wiederaufbau sozialer Einrichtungen und Wohnhäuser
Während entlang der Frontlinie die Grundversorgung der Bevölkerung im Fokus steht, ist in Gebieten, die in einiger Entfernung zur Front liegen, die Rehabilitation sozialer Einrichtungen und öffentlicher Gebäude wie Schulen bereits möglich. Auch Wohnhäuser werden repariert.
"Den Menschen vor Ort weiterhin auf diese Weise zur Seite zu stehen, ist nur möglich, wenn dieser grausame Krieg in unserem Empfinden niemals zur Normalität wird!" betont Dr. Markus Moke. "Denn für die Menschen vor Ort ist dieser Krieg so schlimm wie am ersten Tag. Nein, schlimmer noch, denn sie erleben ja seit zwei Jahren, wie Bomben fallen, wie ihre Angehörigen sterben und ihre Häuser zerstört werden."
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen aus der Ukraine.
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!