von World Vision
Weniger als zwei Monate nach Beginn des Krieges erreicht die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine die 5-Millionen-Marke. Innerhalb der Ukraine haben mehr als 7 Millionen Menschen ihre Heimatregionen verlassen.
Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision warnt davor, dass der eskalierende Konflikt und die willkürliche Gewalt im Osten und Süden der Ukraine die Zahl der Flüchtlinge in den kommenden Wochen weiter ansteigen lassen könnte.
Ukraine-Krise: Hoher Bedarf an psychologischer Hilfe
World Vision erfährt aus vielen Orten, besonders in der Ukraine, dass mehr direkte Unterstützung für geflüchtete Familien dringend nötig ist. So würden Fachpersonal und Experten, wie zum Beispiel Psychologen und Sozialarbeiter fehlen, die direkt bei Problemen helfen könnten.
Menschen, die aus Angst vor Tod und Gewalt ihre Städte und Dörfer verlassen hätten, benötigten weiterhin zunächst Nahrungsmittel und Unterkünfte. Auch die Versorgung mit Hygieneartikeln oder die Installation von Waschmöglichkeiten, Toiletten und die Bereitstellung von Waschmaschinen oder der Zugang zum Internet seien wichtig.
World Vision kümmert sich um traumatisierte Kinder
Die internationale Gemeinschaft muss nach Ansicht der Organisation noch mehr tun, um gezielt den Schutz von Kindern zu gewährleisten. Viele Kinder seien Zeugen entsetzlicher Zerstörungen und Gräueltaten geworden und benötigten dringend psychosoziale Hilfe.
World Vision unterstützt Hilfsmaßnahmen in der Ukraine selbst, sowie in Rumänien und Moldawien, und wird die humanitäre Hilfe durch Zusammenarbeit mit Partnern in mehreren ukrainischen Regionen weiter aufstocken. Verletzte und traumatisierte Kinder stehen bei allen Maßnahmen im Fokus. Die Errichtung von Kinderschutzzentren oder -räumen wird daher bei den Planungen immer mitgedacht.
Eine ganze Generation von Kindern hat ihre Heimat verlassen
Mit fünf Millionen Flüchtlingen und mehr als sieben Millionen Binnenvertriebenen in weniger als zwei Monaten Kampfhandlungen stellt diese Krise weiterhin eine der größten Flüchtlingsbewegungen seit dem Zweiten Weltkrieg dar.
Verena Bloch, Kinderschutzexpertin für humanitäre Krisen berichtet aktuell aus Lwiw: "Unter all diesen Zahlen ist jedoch die Tatsache am erschütterndsten, dass mehr als zwei Drittel aller Kinder aus der Ukraine ihr Zuhause verlassen mussten. Das ist eine ganze Generation von Kindern mit Erfahrungen, die ihr ganzes Leben belasten können. Diese Kinder wurden aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen und mussten ihre Freund:innen und Schulen verlassen."
Zahl der Geflüchteten könnte weiter steigen
Die Geschwindigkeit und das Ausmaß dieser Krise seien nach wie vor unfassbar, sagt Nothilfe-Koordinatorin Isabel Gomes und sie befürchtet, dass das Schlimmste noch bevorstehen könnte.
"Frühere Schätzungen gingen davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge bis Juli 4 Millionen erreichen würde. Doch schon jetzt waren mehr als 5 Millionen Menschen gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen."
Bündnisorganisation hilft in der Ukraine, Moldau und Rumänien
World Vision ist zutiefst besorgt über ein neues Ausmaß an Zerstörungswut, mutwilliger Gewalt und Berichten von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Hilfsorganisation World Vision hat seit der ersten Woche über ihr Büro in Rumänien auf die Krise reagiert und weitet derzeit ihre Hilfe insbesondere in der Ukraine weiter aus. Auch in Rumänien und Moldau werden weiterhin Familien unterstützt.
In allen drei Ländern nutzt World Vision Lager mit Hilfsgütern, um schnell auf die sich immer wieder ändernden Flüchtlingsbewegungen reagieren zu können. Etwa 50 Prozent der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen kommen bei Verwandten unter, aber 30 Prozent der Menschen wissen nicht, wo sie Hilfe bekommen können.
Es ist deshalb auch wichtig, Gastgeberfamilien und Aufnahmegemeinden zu unterstützen sowie geflüchteten Menschen finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie sich selbst mit den Dingen versorgen können, die sie benötigen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen aus der Ukraine.
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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