von Aktion Deutschland Hilft
"Jeden Tag habe ich aufs Neue Spaß daran, diese Arbeit zu machen", sagt Heiner Kötter vom Kölner Spielecircus. Über den Winter betreut der Pädagoge unter anderem Gruppen mit Kindern, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind.
Interview im Kölner Spielecircus
Was ihn antreibt und warum gemeinsames Spielen so wichtig für die Kinder ist, erklärt er im Interview. Geführt wurde das Gespräch nach einem bunten Aktions-Vormittag in einer Schule in Köln.
Aktion Deutschland Hilft: Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit im Kölner Spielecircus an?
Heiner Kötter: Es ist die Einzigartigkeit der Erlebnisse. Und es ist immer etwas Besonderes mit den Kindern, mit den Familien. Jeden Tag muss man wieder gucken, wie kommt man zusammen und wie können wir zusammen etwas gestalten. Und es ist immer der Ehrgeiz dabei, Beziehungen weiterzuentwickeln, neue Dinge auszuprobieren. Wenn das gelingt, dann macht das einfach Spaß.
Fassen Sie bitte einmal kurz zusammen, welches Programm heute hier in Köln stattgefunden hat…
Wir haben heute wieder schnell gemerkt, dass wir die Kinder mit dem Mitmachzirkus gut erreichen können. Da müssen wir nicht viel sprechen. Wir machen einfach etwas zusammen, wir erleben etwas zusammen.
Wir freuen uns darüber, dass wir die Förderung auch von Aktion Deutschland Hilft bekommen haben. Der Kölner Spielecircus ist Mitglied beim Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und seit 2015 bei verschiedensten Projekten für geflüchtete Kinder und Familien dabei.
Warum sind Hilfsprojekte wie dieses für geflüchtete Kinder so wichtig?
Die Kinder und ihre Familien wollen hier ankommen, nachdem sie alles verloren haben. Irgendwie muss man diesem Gefühl der Entwurzelung begegnen. Wie kann dieser Schmerz gelindert werden? Das Wichtigste ist dabei, Menschen zu begegnen, die sich solidarisch zeigen.
Mit unserem Mitmachprogramm aus Zirkus und Spiel erreichen wir die Kinder. Das ist einfach toll. Wenn es beispielsweise gelingt, mit verschüchterten, ängstlichen, entwurzelten Kindern Situationen herzustellen, in denen sie merken: Ah ja, wir können immer noch schöne Momente erleben. Dann geht es für sie weiter. Und dafür engagieren wir uns.
Heute ist eine neue Gruppe von Kindern aufeinandergetroffen; die meisten aus der Ukraine. Was ist Ihnen besonders aufgefallen?
Ich habe zwar im Vorfeld mit der Schulleiterin der Kinder gesprochen, aber: Man muss sich überraschen lassen und einfach auf das reagieren, was von den Kindern kommt.
Der Tag war spannend. Zunächst: Sprechen die Kinder schon ein wenig Deutsch? Was verstehen Sie? So gehen wir aufeinander zu und verständigen uns, teils einfach mit Blicken. Da müssen wir nicht viel sprechen.
Die Kinder haben vieles ausprobiert und wir konnten sehen: Hey, mit den motorischen Fähigkeiten, die sie mitbringen, können wir uns prima über Bewegung begegnen. Das hat heute wunderbar funktioniert. Und die Kinder haben sich häufig gegenseitig unterstützt.
Was wünschst du dir für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass jeder Mensch ein Zuhause hat, dass man sich da wohlfühlt, wo man ist. Dass man sich geborgen fühlt, dass man Rückhalt hat und andere Menschen, die einen unterstützen können.
Ob hier in Köln oder in der Ukraine: Um für die geflüchteten Kinder und Familien sichere Räume zu schaffen, brauchen wir viele Partnerschaften. Den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, das Jugendamt, ein Netzwerk vieler Menschen. In solchen Netzwerken können tolle neue Projekte entstehen. Dafür möchte ich mich auch in Zukunft einsetzen.
Und was wünschst du den Kindern hier für die Zukunft?
Ich wünsche den Kindern, dass sie hier Freunde finden, dass sie sich aufgehoben fühlen und neue Wege für sich entdecken. Und dass sie merken, dass wir hier in Deutschland zusammen ein gutes Leben gestalten können.
Und allen Spenderinnen und Spendern sage ich vielen herzlichen Dank! Diese Gelder ermöglichen dieses und viele andere Projekte, in denen es um Integration geht, um Hilfe von Menschen für Menschen. Das ist etwas Besonderes und da müssen wir unbedingt zusammen dranbleiben. Vielen herzlichen Dank!
Heiner Kötter arbeitet seit 1983 beim Kölner Spielecircus, einem bunten Mitmachprogramm für Kinder und Jugendliche.
Die Programme des Kölner Spielecircus werden unter anderem vom Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) finanziert, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft.
Die Nothilfe unseres Bündnisses für die Menschen aus der Ukraine geht weiter. Danke an alle, die helfen!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen aus der Ukraine.
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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