von LandsAid
Am 24. Februar ist es genau drei Jahre her, dass sich der Krieg in der Ukraine ausweitete. Die humanitäre Lage im Land bleibt kritisch. Für 2025 rechnet die Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen (UNHCR) mit mehr als 12,7 Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden.
Krieg in der Ukraine: Bis heute im Einsatz
Nur wenige Tage nach Kriegsbeginn startete die Hilfsorganisation LandsAid e.V. humanitäre Maßnahmen für die ukrainische Bevölkerung – und ist bis heute im Einsatz. Während der ersten Wochen und Monate stand vor allem die Nothilfe im Fokus – von logistischen Großprojekten im Bereich der Nahrungsmittelverteilung, über Verteilungen mit warmen Schlafsäcken für den Winter, die Versorgung mit Stromgeneratoren oder haltbaren Fenster-Provisorien.
Mehr und mehr wird deutlich: Der anhaltende Krieg, Flucht, Angst, die Situation der Unsicherheit und Ungewissheit, stellen eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen dar. Darüber hinaus haben die zunehmende Zerstörung und Beschädigung der öffentlichen Infrastruktur verheerende Auswirkungen für die Menschen in der Ukraine, vor allem im Bereich der medizinischen Versorgung. LandsAid orientiert sich an diesem Bedarf und ist aktuell mit verschiedenen Projekten und unterschiedlichen lokalen Partnerorganisationen in der Ukraine im Einsatz.
Freude und Hoffnung schenken
"Seit Mai letzten Jahres sind wir bei der Umsetzung wichtiger psychosozialer Maßnahmen zugunsten krebskranker Kinder in zwei Krankenhäusern in Lviv und Tschernihiv unterstützend tätig", berichtet LandsAid-Projektmanagerin Raquel Nerger. Das Partnerteam organisiere Feiern anlässlich von Geburtstagen sowie anderen Feiertagen und erfülle den Kindern mit persönlichen Geschenken kleine Wünsche. "Das erzeugt ein Stück Normalität, schenkt Freude, Hoffnung, Perspektive und beeinflusst die Behandlung positiv", so Nerger.
Infolge der Eskalationen der Konflikte in der Ukraine ist ein großer Zustrom krebskranker Kinder in Krankenhäuser im relativ sicheren Ort Lviv im westlichen Teil des Landes zu verzeichnen. Die zusätzlichen Patientinnen und Patienten kommen aus den östlichen und südlichen Regionen. Hier ist eine sichere und unterbrechungsfreie medizinische Behandlung nicht möglich, auch weil Krankenhäuser immer wieder Ziel der kriegerischen Angriffe werden.
Aufnahmekliniken sind ausgelastet
Da die Kapazitäten der Aufnahmekliniken bis an die Grenzen ausgelastet sind, unterstützt LandsAid auch bei der Anschaffung wichtiger medizinischer Ausstattung – etwa im letzten Jahr im Kauf von zwölf Monitoren, mit denen die Vitalfunktionen der jungen Patientinnen und Patienten rund um die Uhr überwacht werden können.
Aktuell sind zwei Projekte angelaufen, in denen weitere medizinische Geräte, Medikamente und Verbrauchsmaterialien für drei Kliniken in Lviv zugunsten der krebskranken Kinder finanziert und beschafft werden – unter anderem ein technisch hochwertiges Mikroskop, das zukünftig die Diagnosen der krebskranken Kinder erleichtert.
Hilfe für schutzbedürftige Menschen
An ältere Menschen sowie Personen mit eingeschränkter Mobilität richten sich zwei weitere LandsAid-Projekte in der Ukraine. "Gerade für diese schutzbedürftigen Menschen ist die Situation kritisch, da sie sich nicht mehr selbst versorgen können", betont Nerger. Gleichsam seien sie es, die meist in den Gebieten, in denen Kampfhandlungen stattfinden, zurückblieben.
LandsAid unterstütze das lokale Partner-Team bei der Evakuierung, temporären Unterbringung und Betreuung von Menschen aus den an der Frontlinie gelegenen Gebieten, so Nerger. Aufgefangen würden sie in speziellen Unterkünften, in denen sie eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie eine medizinische und psychosoziale Versorgung erhalten, bis für sie eine längerfristige, an ihre Bedürfnisse angepasste Unterbringung gefunden werde.
Ausblick: Weiter an der Seite der Menschen
Ein anderes Projekt zielt auf medizinische und soziale Maßnahmen im häuslichen Bereich ab. Ältere und bewegungseingeschränkte Menschen werden regelmäßig von einem medizinischen und psychologischen Team besucht. Sie werden untersucht, behandelt, beraten und bei Bedarf mit medizinischen Hilfsmitteln ausgestattet. "Zudem verhindern die Besuche eine soziale Isolation und das Gefühl der Entfremdung", sagt Nerger.
Weitere Maßnahmen für das laufende Jahr sind bereits in der Planung: nach wie vor lebensnotwendige Verteilungen von Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln an Menschen, die unmittelbar an den umkämpften Gebieten leben, Evakuierungen von Familien mit Kindern und von Menschen mit Behinderungen sowie schließlich die Unterstützung von binnenvertriebenen und kriegsbetroffenen Frauen beim Zugang zum Arbeitsmarkt.
+++ Spendenaufruf +++
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