von Aktion Deutschland Hilft
Millionen Ukrainer:innen aus dem ganzen Land suchen rund um Lwiw (Lemberg) Zuflucht. Nach Angst, Krieg und Gewalt finden sie dort Ruhe und Sicherheit. Hilfsorganisationen unterstützen die Geflüchteten: mit warmen Mahlzeiten, Unterkünften, psychosozialem Beistand und Bargeld.
Interview zur aktuellen Lage in der Ukraine
Unsere Bündnisorganisation World Vision arbeitet dafür mit der Evangelischen Baptistenunion zusammen. Deren Pastor Igor Bangura hat mit uns gesprochen:
"Im Vergleich zu Mariupol oder Cherson ist es hier sicher. Manche Menschen wollen bleiben, manche in andere Landesteile oder ins Ausland weiterreisen. Die meisten sind Frauen und Kinder, da die Männer das Land nicht verlassen dürfen – und wollen. Sie wollen für unser Land kämpfen.
Ich bin hier mit meinem Sohn und Schwiegersohn. Meine Frau, unsere jüngeren Kinder und meine Schwiegertochter sind an einem sicheren Ort. Getrennt zu sein, ist nicht einfach für uns. Wir hoffen, bald wieder zusammen zu sein.
Eigentlich leben wir in Irpin. Dort wurde mehrere Wochen schwer gekämpft. Nach dem Rückzug der russischen Soldaten sind viele erschreckende Dinge aufgedeckt worden und wir sind alle schockiert über diese Grausamkeiten. Wir wissen nicht, wann wir zurückkehren können. Jeden Tag suche ich im Internet nach Fotos, auf denen mein Haus zu sehen ist. Ich weiß nicht, ob es noch da ist. Ein Großteil der Stadt ist zerstört.
Im Moment konzentrieren wir uns auf unsere Arbeit. Tag und Nacht. Die Kirchen sind gerade Zufluchtsort für viele Menschen, vor allem für die ärmere Bevölkerung. Wir helfen ihnen unter anderem mit Bargeld, damit sie sich mit dem versorgen können, was sie gerade am dringendsten brauchen. Das ist auch für die lokale Wirtschaft wichtig.
Die Hilfe, die die Ukraine aus aller Welt erhält, ist außerordentlich. Wir sind so dankbar. Und wir sind froh, mit Partnern wie World Vision zusammenarbeiten zu können. Wir helfen Geflüchteten in Lwiw und sind über unsere Kirchengemeinden in der ganzen Ukraine aktiv.
Persönlich erlebe ich ein Auf und Ab meiner Gefühle. Diese Zeiten sind herausfordernd – selbst für mich als Pastor, mit einem starken Glauben und dem Wissen, wie ich mich selbst und andere ermutigen kann.
An manchen Tagen glauben wir, der Sieg ist nah. An anderen Tagen sind wir sehr verzweifelt. Wie lange wird dieser Krieg noch dauern? Werden es Tage oder Wochen sein? Einige Städte sind bereits zerstört, viele Menschen haben ihr Zuhause, ihr Hab und Gut, all ihre Familienfotos verloren. Sie werden bei null anfangen müssen. Gleichzeitig ist da ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Alle Ukrainer sind vereint. Und nur mit Hoffnung können wir durchhalten.
In den Kirchen finden Menschen einen Ort der Gemeinschaft, einen Ort zum Beten – auch wenn hier gerade viele Betten stehen, in denen Menschen übernachten. Die Zusammenarbeit mit World Vision ist wichtig für uns. Neben materieller wird psychologische Hilfe immer wichtiger. Das bemerke ich im Gespräch mit den Menschen.
Wir wissen, dass Menschen aus aller Welt an uns denken. Das ist ein Zeichen für uns, dass wir nicht alleine sind. Es bedeutet für uns, dass das Böse nicht gewinnen wird."
Igor Bangura ist der Vize-Präsident der Evangelischen Baptistenunion der Ukraine. Ihr gehören 2.500 Gemeinden in der Ukraine an. Von Lwiw aus koordinieren Bangura und sein Team derzeit die Hilfe über das Kirchennetzwerk im ganzen Land. Das geschieht unter anderem in Zusammenarbeit mit unserer Bündnisorganisation World Vision, ermöglicht durch Spendengelder von Aktion Deutschland Hilft.
Unser Bündnis wird den Menschen langfristig zur Seite stehen. Helfen Sie uns, zu helfen – jetzt mit Ihrer Spende!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet dringend um Spenden für die betroffenen Menschen aus der Ukraine.
Stichwort: Nothilfe Ukraine
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!