von World Vision/Aktion Deutschland Hilft
Sasha lässt ihre knallroten Stiefel neben der Tür stehen und stürmt in den Raum, der mit bunten Holztischen, Spielzeug und Brettspielen gefüllt ist. Das Mädchen entscheidet sich für die bunten Bausteine: Sasha will mit ihnen ein mehrstöckiges Wohnhaus bauen – genau wie das, das sie vor fast zwei Jahren in Lyman in der Ostukraine zurückgelassen hat.
Erinnerungen, die den Krieg allgegenwärtig machen
Während manche Erinnerungen an das ehemalige Zuhause verblassen, sind andere sehr präsent: der Keller, der Beschuss, die lauten Geräusche und die vielen Trümmer. Immer wieder machen diese Erinnerungen den Krieg auch in Dnipro allgegenwärtig.
Dort lebt Sashas Familie heute und dort besucht die Sechsjährige ein Kinderschutzzentrum von World Vision, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Dort befinden sich Lern-und Spielräume, die von der lokalen Partnerorganisation Divchata geleitet werden.
Ein Ort voll Wärme und Fürsorge
"Wir haben uns sofort in diesen Ort verliebt. Hier gibt es viel Wärme und Fürsorge", erzählt Oksana, Sashas Mutter. Die Einrichtung, die von World Vision und Aktion Deutschland Hilft unterstützt wird, bietet täglich Aktivitäten für geflüchtete Kinder an: Sport, Kunst, Theater. Andere Aktivitäten fördern die soziale und kognitive Entwicklung und unterstützen die Traumaheilung. Auch Eltern können psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen.
An Sasha bemerkt die Mutter erste Veränderungen: Während ihre gemalten Bilder vor Kurzem noch das Durcheinander in ihrem Kopf widerspiegelten, male das Mädchen nun viel klarer und farbenfroher.
Kein Strom, keine Heizung, kein Warmwasser
Oksana erinnert sich an Anfang Mai 2022. Der Krieg in der Ukraine war wenige Monate vorher eskaliert, immer mehr Städte wurden umkämpft – so auch der Wohnort der Familie. In der ganzen Stadt gab es keinen Strom, keine Heizung und kein warmes Wasser. Während der Feuerpausen machte Oksana im Hof ein Feuer mit Ästen und Zweigen, um ihren Kindern etwas aus den wenigen Vorräten kochen zu können.
Die Mutter erinnert sich auch, wie sich die Angriffe auf ihre Tochter Sasha auswirkten: "Sie wurde reizbarer und nervöser und fing schon bei kleinen Auslösern an zu weinen." Am 16. Mai 2022 floh die Familie schließlich aus dem umkämpften Lyamn. Zunächst ohne geringsten Anhaltspunkt, wohin.
"Ich vermisse mein altes Leben", sagt Sasha
Mittlerweile lebt die Familie nur 300 Kilometer von der Heimatstadt entfernt. Denn für alle steht fest, eines Tages zurückkehren zu wollen. "Ich vermisse mein altes Leben", sagt Sasha und fügt mit einem Schimmer in ihren blauen Augen hinzu: "Wenn ich groß bin, möchte ich Polizistin werden und für Frieden und Sicherheit in meinem Land sorgen."
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen, ist seit Tag 1 des Krieges in der Ukraine für die betroffene Bevölkerung im Einsatz. Auch World Vision ist vor Ort und dabei eng mit lokalen Partnern vernetzt.
Die Hilfe unseres Bündnisses geht weiter – so lange, wie es nötig ist. Möglich ist das alles dank der großen Solidarität unserer Spenderinnen und Spender!
Danke an alle, die helfen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
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