von Aktion Deutschland Hilft
Alissa Rentowitsch ist eine Mitarbeiterin von IsraAID Germany, Partner unserer Bündnisorganisation ZWST. Sie betreut Integrationsprogramme für Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflohen sind. Das Interview fand nach einem ihrer Workshops im Haus der Nachbarschaft in Berlin statt.

Aktion Deutschland Hilft: Welche Bedeutung hat das Haus der Nachbarschaft für Geflüchtete aus der Ukraine?
Alissa Rentowitsch: Das Haus der Nachbarschaft ist ein Ort, wo jeder willkommen ist. Hier kommen Helfer:innen, Menschen aus der Nachbarschaft und Geflüchtete zusammen. Dieses Haus bedeutet Geborgenheit und für viele das Gefühl von Zuhause.
Wie unterstützen die Helferinnen und Helfer von IsraAID Germany die Menschen aus der Ukraine?
Bereits kurz vor Beginn des Krieges in der Ukraine hat IsraID Germany die Aktivitäten gestartet und sie nach der Eskalation des Konflikts nach und nach ausgeweitet. Heute sind wir in der Ukraine und darüber hinaus aktiv. Wir versorgen Menschen mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern, leisten psychosoziale Hilfe und vieles mehr.
Auch die Hilfe in Deutschland ist sehr umfassend. Ich zum Beispiel verantworte den Bereich Leadership und Teilhabe im Projekt "Ukraine-Deutschland". Das sind dreimonatige Programme zur Förderung von Integration für Menschen, die aus der Ukraine hierhergekommen sind. Die verschiedenen Aktionen haben das Ziel, den Geflüchteten das Gefühl von Selbstwirksamkeit zurückzugeben.
- Psychische Stabilisierung und langfristige Förderung des psychischen Wohlbefindens
- Interkulturelle psychologische Unterstützung und Traumabewältigung
- Stärkung durch Empowerment-Arbeit
- Förderung der sozialen Teilhabe und Inklusion
IsraAID Germany ist eine Partnerorganisation von ZWST, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Ein großer Teil der Hilfsaktivitäten wird mit Spenden finanziert, die an unser Bündnis gingen.
Warum ist diese Hilfe für die Menschen so bedeutsam?
Nachdem die Menschen in der Ukraine alles zurückgelassen haben und hier ankamen, stehen sie vor einer großen Leere: Wohin mit mir? Wer bin ich? Wo kann ich arbeiten? Es sind so viele Fragen.
Durch die Aktionen erlangen sie ihre Selbstwirksamkeit zurück. Sie haben die Möglichkeit, etwas von der Hilfe zurückzugeben, die sie erhalten haben. Das bedeutet ihnen sehr, sehr viel.
Sie haben ukrainische Wurzeln, leben aber seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Wie hat sich Ihr Leben seit dem 24. Februar 2022 verändert?
Mein Leben hat sich komplett verändert. Früher bin ich monatlich nach Kiew gereist, um Freunde zu besuchen. Im Moment geht das nicht. Und 80 Prozent meiner Arbeitszeit bin ich seitdem für Geflüchtete im Einsatz.
Es gibt keinen, wirklich keinen Job auf dieser Welt, den ich mehr schätzen würde und mehr machen wollen würde. Für mich ist diese Arbeit wie Therapie. Sie gibt mir mehr zurück, als ich geben kann.
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