von den Johannitern
Auch vier Tage nach der Zerstörung fließt weiter Wasser aus dem Kachowka-Staudamm. Über 600 Quadratkilometer der Cherson-Region stehen bereits unter Wasser. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht absehbar, Hunderttausende könnten in den nächsten Wochen an Wasserknappheit leiden.
Auch nördlich von Cherson Stadt, in der Region Chernobraivka, sind Dörfer von Wasser eingeschlossen und für Hilfsorganisationen schwierig zugänglich. Mit Booten erreichten die Mitarbeitenden der Johanniter-Partnerorganisation NEW DAWN gestern die abgelegenen Dörfer.
Staudammbruch in der Ukraine: Keine Boote in den Dörfern
An Bord hatten sie Trinkwasser und Wasserfilter, mit denen täglich 1.200 Liter Wasser gereinigt werden können. Auf dem Rückweg nahmen sie Menschen und Tiere mit, um sie in sicherere Gebiete zu bringen. "Boote sind in den Dörfern nicht vorhanden, und viele Bewohner können nicht schwimmen", berichtet Philipp Francke, Koordinator bei NEW DAWN.
Auch die Johanniter-Partnerorganisation ELEOS hilft bei der Evakuierung. Insgesamt sind von beiden Organisationen bereits neun Boote im Einsatz, die auf dem Hinweg Hilfsgüter in die Dörfer und auf dem Rückweg Menschen in Sicherheit bringen.
Heftiger Beschuss in der Projektregion
"Die Spendenbereitschaft der ukrainischen Bevölkerung ist enorm. Wir bekommen so viele Sachen gespendet, dass wir ein Verteilzentrum einrichten mussten, in das jetzt täglich LKW von Odessa aus Hilfsgüter nach Cherson bringen. Von hier aus werden die Güter dann mit Booten verteilt", beschreibt Francke die Situation.
Erschwert wird die Hilfsmaßnahmen durch die schwierige Sicherheitslage. "Es kam in unserer Projektregion gestern zu heftigem Beschuss. Unsere Mitarbeitenden konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen", sagt Philipp Francke.
200.000 Euro für Soforthilfe bereitgestellt
Zusätzlich zu den Spenden der Bevölkerung beschaffen NEW DAWN und ELEOS mit Geldern der Johanniter bis zu 1000 Wasserfilter, 1000 Hygiene-Kits, Kleidung, Schwimmwesten, Medikamente, Matratzen, Feldbetten und rund 100.000 Liter Trinkwasser. Insgesamt stellen die Johanniter für die Soforthilfe nach der Flutkatastrophe vorerst 200.000 Euro bereit.
Darin enthalten ist ein signifikanter Beitrag der BayWa-Stiftung. Bereits seit Beginn des Krieges unterstützen die Stiftung und die BayWa AG die Johanniter mit Logistik sowie Großspenden. "Wir sind sehr dankbar für diese großartige Kooperation", freut sich Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe.
+++ Spendenaufruf +++
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