von den Johannitern
Am 17. Januar 2022 hat ein Erdbeben der Stärke 5,3 in der Provinz Badghis im Westen Afghanistans Tausende von Häusern beschädigt oder zerstört. 27 Menschen starben, Hunderte wurden verletzt.
"Die Menschen haben in Behelfsunterkünften oder Zelten Zuflucht gesucht. Jetzt im Winter – bei teilweise zweistelligen Minusgraden – drohen lebensgefährliche Erkältungskrankheiten, insbesondere für Kinder", befürchtet Louis Marijnissen, Landesbüroleiter der Johanniter in Afghanistan.
Mobile Teams versorgen Verletzte
Die Johanniter sind seit einem Jahr in Badghis tätig und versorgen gemeinsam mit ihrem Partner Medical Management and Research Courses Afghanistan (MMRCA) 52.000 Menschen medizinisch.
"Direkt nach dem Erdbeben war ein mobiles medizinisches Team von MMRCA in den schwer betroffenen Bezirk Qadis gereist, um medizinische Nothilfe zu leisten. Einige Schwerverletzte mussten in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht werden", so Marijnissen weiter.
In den nächsten zwei Wochen wird sich das Team weiterhin um Verletzte und Kranke kümmern sowie die Bevölkerung zu Gesundheitsthemen aufklären.
Dürren und Konflikte verschlimmern die Lage der Menschen
Schon vor dem Erdbeben lebten die Menschen in der Provinz Badghis unter sehr harten Bedingungen. Die Region ist sehr ländlich geprägt und die Menschen leben von dem Wenigen, das sie anbauen können.
Eine schwere Dürre und die Kämpfe des letzten Jahres in der Region haben dazu geführt, dass sich Armut und Hunger für viele Menschen weiter verschärfen.
Afghanistan: Winterhilfe für besonders Bedürftige
Die Johanniter und MMRCA werden die betroffenen Menschen daher nicht nur mit medizinischer Hilfe, sondern auch mit Winterkleidung, Decken, Heizmaterial und der Reparatur von Unterkünften unterstützen.
Die Johanniter setzen gemeinsam mit ihren Partnern auch in Kabul und der Provinz Khost wichtige Hilfsmaßnahmen fort. In den vergangenen Monaten wurden mehr als 108.000 Menschen medizinisch versorgt. Zudem erhalten die Menschen finanzielle Unterstützung, um sich warme Kleidung, Decken und Heizmaterial zum Schutz vor der Winterkälte kaufen zu können. Auch die Hütten der Menschen werden winterfest gemacht.
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