von Aktion Deutschland Hilft/ADRA
Als Anfang Oktober die Erde in Herat bebte, veränderte sich das Leben Tausender Menschen in Afghanistan für immer. Lesen Sie hier über die Schicksale zweier Betroffener.
Reza: "Es ist sehr schmerzhaft, nichts tun zu können"
Bibi: Vor dem Beben hatte sie ein glückliches Leben
Erdbeben Afghanistan: Rezas Dorf liegt in Trümmern
Reza, 35 Jahre, war gerade in den Bergen und hütete seine Schafe, als Erdbeben alles erschütterten. Heftig und immer wieder.
Sofort machte er sich auf den Weg in sein Dorf, getragen von der Hoffnung, dass es seiner Familie gut gehen würde. Seiner Frau, seinen Kindern. Doch an diesem 7. Oktober verlor er sie, seine Frau und zwei seiner Kinder.
Reza sagt: "Es war eine wirklich chaotische Situation im Dorf, überall hörte ich Weinen und Schluchzen." Und seine Heimat, wie er sie kannte, gibt es nicht mehr. Reza und seine Familie lebten in Zindajan, einem der Bezirke, die besonders stark von dem Erdbeben betroffen sind.
Reza versuchte, seine Familie zu retten
Als er an seinem früheren Zuhause ankam, war alles dem Erdboden gleichgemacht. Ruinen und Trümmer überall, auch dort, wo das Haus von Reza und seiner Familie gestanden hatte. "Es ist sehr schmerzhaft, wenn man seine Familienangehörigen unter Trümmern sieht und nichts für sie tun kann", sagt Reza.
Seine siebenjährige Tochter, sein fünfjähriger Sohn und seine Frau waren während des Erdbebens im Haus und überlebten die Katastrophe nicht. Reza versuchte, sie unter den Trümmern zu bergen, doch es ging nicht.
Ein Lichtblick: Seine beiden anderen Kinder leben.
Nach dem Beben: Trauer, Schmerz und Sorge
Doch der Schmerz über seine Verlust ist immer da, auch dann, wenn er mit den Helfer:innen von ADRA spricht. Er sitzt vor seinem Zelt, erzählt stockend, was er erlebt hat, trauert. Und er macht sich Sorgen. Wie es weitergehen soll, mit seinen beiden kleinen Kindern, mit ihm und mit seiner Lebensgrundlage, dem Vieh.
Afghanistan: Überlebende sind auf Hilfe angewiesen
Denn in Afghanistan naht der kalte Winter. Ohne ein Zuhause, das ihn, seine Kinder und auch seine Tiere vor der Kälte schützt, geht es nicht. Reza braucht schnelle Hilfe vor Ort.
Etwa die von ADRA, einer Bündnisorganisation von Aktion Deutschland Hilft. Die Helfenden verteilen zum Beispiel Lebensmittelpakete und Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Decken.
Bibis Schicksal nach dem Erdbeben
Auch Bibi ist eine von Tausenden Menschen, die von den Erdbeben in Afghanistan betroffen sind. Die 55-Jährige lebt auch in einem Dorf im Zindajan-Bezirk. Bei dem Erdbeben hat sie sechs ihrer Familienmitglieder verloren, ihren Mann, ihre Tochter, ihre Schwiegertochter und drei kleine Enkel. Zwei ihrer Enkelkinder haben überlebt, Bibi kümmert sich nun um sie.
Sie selbst sei zu Hause gewesen, als die Erde bebte, erzählt sie den Helfer:innen von ADRA. Sie habe versucht, ihre Enkel aus den einstürzenden Zimmern zu holen. Aber sie konnte sie nicht retten.
Trauer und Sorge vor dem, was kommt
Vor dem Beben hatte sie ein glückliches Leben. Gemeinsam mit ihrem Mann arbeitete sie in der Landwirtschaft, lebte zusammen mit ihrer Familie in einem Dorf im Gebiet Zindajan.
Nun sind da vor allem die Trauer über ihren Verlust und die Sorge um ihre beiden Enkel. Denn ähnlich wie Reza hat Bibi ihr Zuhause bei dem Erdbeben verloren und steht vor dem Nichts. Kein Haus, keine Lebensmittelvorräte, kein Schutz vor der Kälte. Ihr gesamtes Hab und Gut wurde zerstört.
Bündnisorganisationen helfen nach schweren Erdbeben
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind in Afghanistan im Einsatz und helfen Reza, Bibi und anderen betroffenen Menschen nach den schweren Erdbeben und Nachbeben. Das Bündnis leistet akute Nothilfe mit Trinkwasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Und wir helfen mit wärmenden Decken, Heizmaterial, medizinischer Hilfe und psychosozialer Unterstützung für die Überlebenden.
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