von den Johannitern
Bei dem schweren Erdbeben am 21. Juni im Osten Afghanistans wurden mindestens 1.000 Menschen getötet und mehr als 1.500 Menschen verletzt. Zehntausende verloren innerhalb von Sekunden ihre Häuser. Anhaltender Regen und kalte Nächte verschlimmern die Situation für die Betroffenen, Erdrutsche erschweren den Zugang zu den Dörfern.
Medizinische Versorgung und Traumabewältigung
Die Johanniter-Auslandshilfe und ihre Partnerorganisation HADAAF erreichten am Tag nach dem Erdbeben mit zwei medizinischen Teams drei Dörfer im Distrikt Spera, in der Provinz Chost, um Verletzte medizinisch zu versorgen. "Überall sieht man nur zerstörte Häuser. Die Menschen haben alles verloren, was sie hatten", berichtet einer der Mitarbeiter des medizinischen Teams aus dem Dorf Mohammadi im Bezirk Spera, Provinz Chost.
In dem Dorf, in dem rund 500 Menschen leben, wurden mehr als die Hälfte der Häuser beschädigt oder zerstört. Die medizinischen Teams der Johanniter versorgten hier vor allem Patienten mit Knochenbrüchen, Platzwunden und Schnittwunden. Psychologen begannen mit der Traumabewältigung. Auch in den kommenden Tagen werden die Teams die Menschen in den verschiedenen Distrikten in Chost weiter behandeln.
Verteilung von Reparatur- und Haushaltspaketen geplant
"Neben der medizinischen Versorgung benötigen die Menschen dringend Nahrungsmittel, Wasser, Planen und Decken zum Schutz vor dem anhaltenden Regen und der nächtlichen Kälte," berichtet Louis Marijnissen, der die Johanniter-Programme in Afghanistan leitet.
Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes weiten die Johanniter deshalb ihre Hilfe für die betroffene Bevölkerung aus. So werden vor Ort sogenannte Shelter-Kits mit Werkzeugen und Planen zur Reparatur der Häuser beschafft und gemeinsam mit HADAFF in den am stärksten betroffenen Gebieten in Chost verteilt. "Decken, Teppiche und Kochutensilien helfen zudem, dass die Menschen sich wieder selber versorgen können und eine Schlafmöglichkeit erhalten", erklärt Marijnissen.
Das Johanniter-Team aus Kabul reist am Wochenende nach Spera, um die Hilfe vor Ort zu koordinieren. "Zehntausende Menschen wurden über Nacht obdachlos. Sie benötigen schnell Hilfe", so Marijnissen.
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