Nach den Naturkatastrophen der letzten Wochen ist Handicap International im Nothilfe-Einsatz auf den Philippinen, in Indonesien und in Vietnam. In allen drei Ländern ist die Organisation schon seit zahlreichen Jahren tätig. So konnten wir bereits wenige Stunden nach den heftigen Verwüstungen durch die Naturkatastrophen einen Beitrag zur Hilfe für die Opfer leisten.
Nach einem Erdbeben zählt jede Stunde. Hauptziel ist es, Verletzte nach den Operationen zu betreuen, um das Risiko auf Folgeschäden und körperliche Behinderungen zu minimieren. In INDONESIEN haben die Teams von Handicap International in Padang und im 50 Kilometer entfernten Pariama bis zum Wochenende 500 Patienten registriert. Mehrere hundert weitere Fälle werden im Lauf der nächsten Tage erwartet. Die Organisation ist seit dem Tsunami 2004 in Indonesien tätig und konnte deshalb sofort Mitarbeiter zum Ort der Katastrophe schicken. Die Betreuung der Verletzten durch Physiotherapeuten ist besonders wichtig. Gleichzeitig stellt Handicap International Gehhilfen und Nothilfematerial für Krankenhäuser bereit. Das Nothilfeteam kümmert sich parallel um das Verteilen von Hygiene-Kits und Verbandskästen.
Bei den heftigen Überschwemmungen, die der Wirbelsturm Ketsana auf den PHILIPPINEN verursacht hat, sind bisher 246 Personen ums Leben gekommen. 2,2 Millionen Einwohner sind von der Katastrophe betroffen. Die Lage wurde durch den zweiten Taifun Parma, der am Samstag den Nordosten des Inselreichs getroffen hat, weiter verschärft. Handicap International hat sofort ein Notfallteam zusammengestellt, das die schwächsten und am stärksten isolierten Menschen auffindet, um ihnen in schnell ein-gerichteten Anlaufstationen zu helfen. Zusätzlich wird ein Auffanglager eingerichtet, um Unterbringung, Hygiene und die Sicherheit von Familien zu gewährleisten. Auch hier werden Hygiene-Kits verteilt. Handicap International beteiligt sich an den Aufräumarbeiten, um Zufahrtsstraßen wieder passierbar zu machen.
Während die Hauptverkehrsachsen wieder frei gemacht werden, ist es wichtig, andere Zufahrtswege zur Verfügung zu stellen, damit die Familien in ihre Dörfer zurückkehren können. Catherine Vasseur, Programmverantwortliche von Handicap International auf den Philippinen, kurz vor dem zweiten Sturm: „Auf den Straßen sehe ich Menschen, die darum kämpfen, Nahrungsmittel zu kaufen. Die Bevölkerung ist total verängstigt und traumatisiert durch die Auswirkungen der heftigen Überschwemmungen vom letzten Wochenende.“
Der Taifun Ketsana fegte nach den Philippinen mit einer Geschwindigkeit von 150 km/h auch über VIETNAM. Die Behörden sprechen bereits von über 100 Toten, der Zerstörung von mehreren Tausend Hektar Reisfeldern und mehreren hundert Behausungen. Handicap International betreibt in der Küstenstadt Danang ein Orthopädiezentrum, in dem 250 Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen behandelt werden. Dieses Zentrum wurde durch den Wirbelsturm stark zerstört. Die Organisation arbeitet jedoch am Wiederaufbau, um für die Aufnahme neuer Patienten und deren Rehabilitation bereit zu sein.
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