30. September 2009, 17.16 Uhr. Es ist die Minute, in der Suci-Dewi ein zweites Mal geboren wurde.
Doch der Reihe nach: Rosnoli erholt sich an diesem Tag draußen im Freien. Die 66-Jährige hatte sich am Fuß verletzt und zur Schonung verbringt sie die Zeit entspannt im kleinen Garten. Ihr Vater, ihr Ehemann, die Tochter, der Schwiegersohn und die beiden Enkel sind hingegen im Inneren des Hauses – was ihnen beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Denn um 17.16 Uhr fängt die Erde hier im Dorf Taji-Taji im Westen Sumatras an zu beben. 7,6 auf der Richterskala. Alle rennen ohne zu zögern nach draußen, zu Rosnoli und damit in Sicherheit. Nur die dreijährige Suci-Dewi ist noch immer im Haus. Panisch ruft Rosnoli nach ihrer Enkeltochter – und plötzlich erscheint sie am Fenster. Suci-Dewis Vater reagiert geistesgegenwärtig und reißt das Mädchen durch das offen stehende Fenster an sich. Einen Augenschlag später stürzt das Haus komplett in sich zusammen. Suci-Dewi hätte keine Überlebenschance gehabt. Selten war der Ausdruck „in letzter Sekunde“ passender.
Auch jetzt, knapp eine Woche nach der Katastrophe, merkt man der Dreijährigen das Erlebte noch an. Sie ist bleich, ihre Lippen bläulich, sie zeigt kaum Reaktionen und starrt ausdauernd ins Leere. Auch den Großvater hat das Geschehen nachhaltig mitgenommen: „Drei Nächte lang konnte ich kein Auge zumachen“, sagt der 80-jährige Mohammad Sari.
Wobei das Schlafen für die Familie derzeit ohnehin nicht einfach ist: Das Beben hatte der Familie alles genommen. Alles. Direkt danach ging es ums reine Überleben. Sie spannten eine Plane über die Fläche vor dem Haus, um zumindest einigermaßen vor dem drohenden Regen geschützt zu sein. Und dort blieben sie.
Die Johanniter kamen am Montag nach dem Beben. „Wir stellen der Familie nun ein vier mal sechs Meter großes Zelt zur Ve rfügung“, sagt die Projektkoordinatorin Elena Lutzke. Ein Zelt, das Rosnoli und die anderen in der nächsten Zeit vor dem Regen schützen wird. Für die Zeit des Neuanfangs. Für die ersten Wochen von Suci-Dewis zweitem Leben.
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