von Johanniter-Auslandshilfe
Einen Monat nachdem Hurrikan "Matthew", der Haiti getroffen hat, ist die Situation in den betroffenen Gebieten noch immer verheerend. Unterernährung und die Ausbreitung von Epidemien drohen. Johanniter-Mitarbeiterin Nicole Bergmann, die derzeit in Haiti ist, um die Hilfe der Johanniter zu koordinieren, ist erschüttert: „Es ist schlimmer als ich dachte. Ich glaube, es ist sogar schlimmer, als alle dachten.“ Hier berichtet sie von ihren Eindrücken.
Johanniter-Mitarbeiterin Nicole Bergman berichtet aus Haiti
Nach meiner Ankunft in Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis, traf ich mich mit dem Haitianer Dr. Foblas, der eine eigene NGO in Haiti gegründet hatte. Er macht sich Sorgen über die Entwicklungen im Süden Haitis.
‚Kein Wasser, keine Lebensmittel, die landwirtschaftlichen Flächen zerstört - keine Perspektiven und viel zu wenig Unterstützung von außen. Hoffnungslosigkeit breitet sich aus‘, berichtet er mir. Die Berichte und Zahlen aus der Koordinationsgruppe für Gesundheit der Vereinten Nationen, an deren Treffen ich danach teilnahm, bestätigten die alarmierende Entwicklung:
- 3.500 Cholera-Fälle wurden bereits gemeldet
- Rund 70 Prozent der erkundeten Gesundheitsstationen in den betroffenen Regionen haben leichte bis schwere Schäden durch Hurrikan Matthew erlitten
- Fälle von Unterernährung steigen an, da die Agrarflächen und die Ernte zerstört wurden. Besonders in den armen Regionen im Süden haben die Menschen keine anderen Einkommensmöglichkeiten und somit kaum eine Chance, an Nahrungsmittel zu kommen.
Leider schlägt diese Hoffnungslosigkeit in Haiti schnell in Gewaltbereitschaft um. Es mussten bereits einige Hilfslieferungen abgesagt oder abgebrochen werden, da die Gefahr von Plünderungen zu groß war. Doch es muss dringend geholfen werden, da die Menschen es von alleine nicht schaffen können, von Neuem zu beginnen.
Langfristige Folgen des Hurrikans bereiten den Betroffenen Sorgen
Denn vor allem die langfristigen Auswirkungen von Hurrikan Matthew – zerstörte Felder, Brunnen und kaputte Infrastruktur – werden das Land und die Bevölkerung weiter schwächen, die sie anfälliger vor Naturkatastrophen und Krankheiten machen. So könnte sich die Cholera zu einem ernsthaften Problem in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln, wenn nicht schnell gehandelt wird. So haben die Vereinten Nationen eine umfassende Impfkampagne gegen Cholera gestartet und auch wir Johanniter schicken diese Woche medizinisches Material zur Prävention und Behandlung von Durchfallerkrankungen wie Cholera, nach Haiti.
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