von Aktion Deutschland Hilft
Am Ende der Auffahrt liegt ein freundlicher Innenhof, gesäumt von hell gestrichenen Gebäuden. Alles ist ruhig - allerdings nur außerhalb der steinernen Fassaden. Dahinter drängen sich vor allem Frauen mit kleinen Kindern und ältere Menschen auf den hölzernen Bänken und dem weißen Fliesenboden. In dem größten der etwa zehn Häuser warten, auf zwei Etagen verteilt, Dutzende Menschen auf medizinische Versorgung.
Sejour Manouchka berät Mütter in Haiti
Zwischen ihnen schiebt sich eine junge Frau vorbei an schreienden Babys und müden Müttern. "Willkommen in Lamardelle", sagt Sejour Manouchka und eilt schon wieder davon. Die 34 Jahre alte Frau ist leitende Koordinatorin der Klinik, die mithilfe von action medeor und der langjährigen lokalen Partnerorganisation Fondation Enfant Jesus (FEJ) in der ländlichen Gegend im südlichen Haiti eingerichtet wurde.
Seit fünf Jahren arbeitet Manouchka, die viele Jahre in Port-au-Prince als Erzieherin tätig war, in Lamardelle. Wie so oft berät sie auch an diesem Dienstag ältere Menschen zu Diabetes und schult Mütter, deren Kinder unterernährt sind.
Vielen Frauen fehlt die Zeit zum Stillen
Gut 50 Frauen hören Manouchka aufmerksam zu, wie sie Tipps gibt und Spezialnahrung austeilt, mit der die Kinder wieder zu Kräften kommen. "Achtet darauf, dass ihr den Kindern genug davon gebt", sagt sie und klatscht dabei bekräftigend in die Hände, bevor sie reihum die dünnen Arme der Kinder mit einem Maßband misst. "Sorgt auch gut für euch, damit ihr die Kleinen stillen könnt."
Und sie mahnt: Wer mit der energiereichen Erdnuss-Paste zu handeln versuche, werde vom Programm ausgeschlossen. Manche Frauen versuchten, sie gegen Reis oder andere Lebensmittel zu tauschen, erklärt Manouchka später. Viele müssen etliche Kilometer laufen, um Trinkwasser zu holen, ihnen fehle oft schlicht die Zeit zum Stillen.
Natasha & Myrlande kommen regelmäßig in die Klinik
Eine der Zuhörerinnen ist Natasha. Sie ist 28 Jahre alt und mit ihrem zweieinhalb Jahre alten Sohn Isaac hier. Er soll außerdem gegen Polio geimpft werden – auch das ist kostenlos möglich in der Klinik.
Natasha wohnt nicht weit entfernt. Eine halbe Stunde zu Fuß ist für eine ländliche Gegend in Haiti nahe. Seit dem Hurrikan lebt sie mit fünf Nachbarn in einem Haus. Die alte Unterkunft der Familie wurde zerstört. Ihr Kind zieht sie allein groß: Der Vater lebt in Port-au-Prince und ist auf der Suche nach Arbeit.
Auch Myrlande (Foto) ist froh, dass es die Klinik gibt: Sie ist heute mit ihrer kleinen Tochter Rose-Sarah gekommen, um sie gegen Polio (Kinderlähmung) impfen zu lassen.
Kleine Tipps mit großer Wirkung
Natasha ist froh, dass sie herkommen kann. Vor allem die Tipps zu Gesundheit und Hygiene helfen ihr, sagt sie. Dass sie heute vor dem Behandlungszimmer sitzt, ist nicht selbstverständlich.
Nach dem Hurrikan drohte das Gebäude einzustürzen: Eine der tragenden Wände hielt den von den umliegenden Bergen herabstürzenden Schlammmassen nicht stand. Mit Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft konnte die Klinik mit einer stabilen Mauer vor weiteren Regenfluten geschützt werden (Foto).
"Mich um Leute kümmern - das wollte ich seit meiner Kindheit"
Bevor Sejour Manouchka im Behandlungszimmer verschwindet, stoppt sie bei Natasha. Sie kennt Isaac bereits, seit er ein Jahr alt ist. "Mich um Leute kümmern – das wollte ich schon seit meiner Kindheit", sagt sie noch, bevor sie wieder davoneilt. Bei action medeor und den Partnern von FEJ fühle sie sich damit in genau der richtigen Gemeinschaft.
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